Malteser suchen weitere Engagierte für Online-Tandems.
Kleiner Aufwand – große Hilfe
Zum interkulturellen und flexiblen Austausch trotz Corona haben die Malteser im Mai ein Online-Tandem-Projekt gestartet. Geflüchtete und Einheimische werden von den Maltesern in Tandems zusammengeführt und können ihren Dialog frei gestalten. Egal ob Whats App, Skype oder Zoom – ob täglich oder wöchentlich – ob morgens oder abends.
Mittlerweile sind zwei feste Tandems zustande gekommen. Zehn Geflüchtete haben jedoch noch keinen Tandem-Partner. Daher suchen die Malteser interessierte Einheimische, die sich im innovativen Projekt einbringen möchten.
Ehrenamtliche für flexibles Engagement gesucht
„Die ehrenamtliche Mithilfe kann ganz flexibel gestaltet werden“, erklärt Claudia Sauerborn, Leiterin der Malteser interkulturellen Begegnungsstätte (MiB). „Die Tandems können selbst festlegen wann und wie oft sie sich austauschen und über welche Themen sie sprechen möchten. Für Interessierte, die nicht viel Zeit für ein Ehrenamt haben oder den Einstieg in ein freiwilliges Engagement suchen, ist das ideal.“
Je nach Tandem-Partner kann der Austausch sich unterschiedlich gestalten. Julia (31) aus Mannheim schreibt regelmäßig über Whats App mit Samira* (20) aus Syrien. Da Samira sich noch unsicher in der deutschen Sprache fühlt, findet der Kontakt bisher nur schriftlich statt. Es geht um alltägliche Dinge aber auch um Ratschläge, die Julia Samira für das Leben in Deutschland geben kann.
Amin* (25) aus Afghanistan, der sich regelmäßig mit Jeannine (23) zum Video-Call trifft, spricht sehr gut Deutsch. Jede Woche diskutieren sie eine Stunde lang über einen anderes Thema, das sie beschäftigt – Corona, Kultur, Gesellschaft oder Musik.
„Für viele Deutschlernende ist es erstmal wichtig, eine Wohlfühlzone zu schaffen und Vertrauen aufzubauen in einer Sprache, die nicht ihre eigene ist“, so Claudia Sauerborn. „Dafür ist der digitale Einstieg super. Je nach Tandem kann sich der Kontakt dann auch weiter entwickeln bis hin zu einer Freundschaft, aber das ist ganz individuell.“
Digitaler Austausch ganz individuell
Julia und Jeannine können eine ehrenamtliche Mithilfe im Malteser-Projekt nur empfehlen. „Es ist toll zusehen, dass ich Samira mit wenig Zeitaufwand eine große Hilfe sein kann“, sagt Julia. „Und der Austausch mit anderen Kulturen ist sehr bereichernd.“
„Das Tandem hilft auch dabei, die Geschichte und die persönlichen Anliegen der Geflüchteten besser zu verstehen“, ergänzt Jeannie. „Für Leute, die im Alltag eher selten auf andere zugehen, kann ein Tandem auch eine gute Möglichkeit sein, um sich aktiv in der Gesellschaft einzubringen und spannende Kontakte zu knüpfen.“
Interessierte können sich direkt bei Claudia Sauerborn melden. Sie sucht den passenden Tandem-Partner aus und steht für Tipps und Fragen während des Tandems als Ansprechpartnerin zur Verfügung.
Kontakt & Information:
Claudia Sauerborn
Koordinatorin der Malteser interkulturellen Begegnungsstätte (MiB)
Handy: 0160/1532178
Email: claudia.sauerborn@malteser.org
Ein ausführliches Interview mit Julia und Jeannine finden Sie hier
Über die Malteser Integrationshilfe in Ludwigshafen:
Die „Malteser interkulturellen Begegnungsstätte“ (MiB) in Ludwigshafen will Menschen mit und ohne Migrationshintergrund näher zusammenbringen. In vielfältigen Projekten können sich interessierte Ludwigshafener unterschiedlicher Kulturen kennenlernen und austauschen. Die MiB wird vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat finanziell gefördert und in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge durchgeführt.
*Name von der Redaktion geändert
Autor:Jana Hepperle aus Speyer |
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