Vorreiter in der Spitzenmedizin
Kompetenzzentrum digitale Chirurgie
Das St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus in Ludwigshafen bringt als erstes Krankenhaus in Europa einen zweiten innovativen Knie-Roboter von Weltmarktführer DePuy Synthes (Johnson & Johnson MedTech) zum Einsatz und wird Kompetenzzentrum für Europa.
Es gibt nochmals wegweisende Verbesserungen für Kniepatienten, meldet das St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus in Ludwigshafen. Nachdem im Oktober des vergangenen Jahres in dem Ludwigshafener Krankenhaus die ersten Knie-Operationen in Europa mit einem völlig neuartigen und wegweisenden Robotic-System stattfanden, wurde jetzt zusätzlich ein zweiter „Knie-Roboter“ mit der innovativen VELYS™ Robotic Assisted Solution des Weltmarktführers und weltweit größten Orthopädieunternehmens DePuy Synthes (Johnson & Johnson MedTech) gekauft. Es handelt sich um ein eigens für die Orthopädie entwickeltes roboter-assistiertes System. Vorher auf dem Markt verwendete Lösungen nutzen in der Regel umgerüstete Industrieroboter.
Gleichzeitig wurde Chefarzt Prof. Dr. med. Johannes Stöve, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, durch das Unternehmen als Key Opinion Leader und Trainer für die neue Technik in Europa beauftragt. Und das St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus spielt als gemeinsames Kompetenzzentrum für digitale Chirurgie und europäisches Hospitationszentrum eine wichtige Rolle in der Fort- und Weiterbildung von Medizinern und der Weiterentwicklung der Technologie. Die ersten Orthopäden aus Portugal haben sich bei einer Operation bereits einweisen lassen, weitere Mediziner aus dem Ausland werden folgen.
Der Schwerpunktversorger St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus in Ludwigshafen ist bereits seit mehreren Jahren als EndoProthetikzentrum der Maximalversorgung zertifiziert. Die Spezialisten der Klinik unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. med. Johannes Stöve operieren über 600 Knieprothesen und 800 Hüftprothesen im Jahr, und zwar mit großem Erfolg. Nach dem im Herbst gestarteten Einsatz des ersten „Knie-Roboters“ im OP des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses berichten die Operateure begeistert von den Verbesserungen für ihre Patienten: „Ich kann noch präziser und unter Berücksichtigung der individuellen Patientenanatomie arbeiten. Durch das Zusammenspiel von Mensch und Technik operieren wir noch genauer. Dies ermöglicht die präzisere Ausrichtung des Implantats und eine bessere Rekonstruktion der individuellen Beinachsenverhältnisse“, schildert Prof. Dr. med. Johannes Stöve, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie. Es müssen auch keine mit Strahlenbelastung einhergehende Zusatzuntersuchungen vor der Operation erfolgen, wie bei anderen Lösungen.
Bei Patienten besteht sehr großes Interesse an einer der in Ludwigshafen angebotenen Operation nach neuesten Methoden und mit der modernen Technik. Deshalb hat sich die Krankenhausleitung für die Anschaffung eines weiteren „Knie-Roboters“ entschieden, auch wenn damit eine hohe Investitionssumme verbunden ist.
„Durch die Kombination der Erfahrung des Operateurs mit der Anwendung einer ausgereiften Navigation und der Durchführung von präzisen, roboterunterstützten Sägegeschnitten, wird ein neues Level der Knie-Prothesen-Implantation erreicht. Der Roboter ermöglicht dem Operateur, das Setzen beeindruckend exakter Sägeschnitte. Die Überprüfung des Beuge- und Streck-Spaltes im ACCUBALANCETM Graph ermöglicht es, in Echtzeit nach jedem Schritt den Effekt des simulierten Sägeschnitts zu überprüfen. Dadurch ist der Prothesensitz optimal für die individuelle Situation. Der Gewinn an Kontrolle und Verständnis über das individuelle Knie ist immens, nicht nur für den erfahrenen Operateur. Schon intraoperativ hat man das Gefühl, dass ein besser balanciertes Knie implantiert wird und kann dies auch sofort kontrollieren“, schildert Prof. Dr. med. Johannes Stöve seine Erfahrungen. Operative Probleme aufgrund komplexer individueller anatomischer Situationen können jetzt durch intraoperative Modellsimulationen bereits im Vorfeld erkannt und behoben werden, sodass zum Beispiel ein Verlust an Knochensubstanz vermieden werde, sei ein klarer Nutzen für Patienten, schildert der Spezialist.
Wesentlicher Faktor für die Entscheidung zu einer Operation mit der neuen Technik sei aber auch, dass der Operateur die Entscheidungen treffe und alle Vorgänge kontrollierte und das Computersystem ihn dabei „nur“ unterstützte, so Stöve. Er und Oberarzt Dr. med. Jan-Henrik Dieckmann waren im vergangenen Jahr zu Schulungen am neuen System in den USA. Beide operieren jeden Tag Kniepatienten mit dem neuen System. Weitere Fachärzte der Klinik wurden entsprechen fortgebildet und ergänzen das Ludwigshafener Kompetenzteam. Jetzt kommen regelmäßig Kollegen aus dem europäischen Ausland dazu.
Wegen der großen Fachexpertise von Prof. Stöve und seinem Team werden in Ludwigshafen sehr viele Patienten operiert, die in anderen Krankenhäusern nicht versorgt werden. Auch diese profitieren von der Anschaffung des innovativen Systems in Ludwigshafen. Das neue System im Operationssaal des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses ermöglicht es den Orthopäden, die Auswirkungen auf das Weichteilgewebe vor und nach jedem Schnitt zu beurteilen und zu minimieren. Die Navigation ist intuitiv und an verschiedene Operationstechniken angepasst. Möglich sind äußerst präzise und dadurch knochenschonende Schnitte. „Mit dem Knieroboter erreicht unsere bereits sehr hohe Versorgungsqualität für Kniepatienten noch einmal eine deutliche Steigerung“, ist Prof. Stöve sicher. Ergänzend ist für Hüftpatienten das wegweisende Velys Hüft-Navigations-System, ebenfalls entwickelt von DePuy Synthes, im Einsatz.
Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus Ludwigshafen unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. med. Johannes Stöve versorgt als Schwerpunktabteilung Patienten aus der Region und überregional und ist als EndProthetikZentrum der Maximalversorgung und Wirbelsäulenzentrum zertifiziert.
Autor:Katja Hein aus Ludwigshafen |
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