3. Update: Coronakrise - Telefonkonferenz am Nachmittag
Kontaktbeschränkungen noch bis 3. Mai, erste Geschäfte wieder offen
Update nach der Konferenz:
Update 17 Uhr: Großveranstaltungen sollen wohl bis zum 31. August nicht stattfinden dürfen.
Update: 16.10 Uhr: Das Tragen einer Alltagsmaske im öffentlichen Nahverkehr sowie im Einzelhandel wird wohl von Bund und Ländern dringend empfohlen werden, die generelle bundesweite Maskenpflicht wird es hingegen - wie schon vermutet - nicht geben.
Update: 15.15 Uhr: Die weiter unten erwähnten Geschäfte könnten vielleicht sogar schon am 20.4. öffnen
Coronavirus. Am heutigen Nachmittag werden Bund und Länder darüber diskutieren, ob die Kontaktbeschränkungen in der Coronavirus-Pandemie noch bis zum 3. Mai aufrecht erhalten werden. Sie würden somit einer Empfehlung des Bundes folgen. Kanzlerin Angela Merkel hatte zusammen mit den Mitgliedern des Corona-Kabinetts hierfür vorab ein Eckpunktepapier mit entsprechenden Empfehlungen erarbeitet.
Im ersten Schritt sollen ab dem 20. April Geschäfte und Boutiquen bis 400, manche Quellen nennen auch 800 Quadratmeter, wieder öffnen. KFZ- und Fahrradhandel, Buchhandel und Möbelläden könnten sogar unabhängig davon ihr Geschäft wieder ankurbeln.
Museen, Bibliotheken, Archive, Zoos und Botanische Gärten könnten ihre Türen und Tore ebenfalls wieder öffnen.
Weiterhin geschlossen bleiben wohl Theater und Konzertveranstaltungen, diese Branche trifft die Coronakrise besonders hart. Musiker, Schauspieler, Veranstalter und Tontechniker stehen im Mai schon im dritten Monat ohne Einnahmen da. Auch Restaurants, Bars und Kneipen müssen sich wohl weiterhin in Geduld üben, Hotels dürfen weiterhin nur für "nichttouristische Zwecke" Zimmer zur Verfügung stellen.
Die Bundesliga wird voraussichtlich zumindest Geisterspiele durchführen dürfen, den Clubs fehlen somit weiterhin wichtige Einnahmen, um das Überleben zu sichern.
Die Lockerung des Gottesdienstverbotes wird ein Streitthema sein. Gespräche mit Vertretern von Religionsgemeinschaften sollen noch diese Woche geführt werden. Aus unterrichteten Quellen heißt es jedoch, dass der Bund darauf pocht, Kirchen, Moscheen und Synagogen zu diesem Zeitpunkt noch geschlossen zu halten.
Ein noch größerer Streitpunkt der Konferenz zwischen Ländern und Bund wird die Öffnung von Schulen und Kitas sein. Am ehesten werden wohl höhere Schulklassen eine Chance auf Schulunterricht haben, bei jüngeren Schülern ist die Einhaltung von Hygiene-Regeln schwieriger einhaltbar.
Grenzkontrollen sollen noch weitere 20 Tage durchgeführt werden. Das muss Bundesinnenminister Horst Seehofer allerdings noch mit den Ministerpräsidenten bereden.
Gesichtsmasken wird zukünftig wohl eine größere Bedeutung zugemessen werden. Einfache Masken sind zwar kein Schutz für die Person, die sie trägt, aber für alle anderen und in der Summe somit schon ein wirksames Mittel die Ausbreitung des Sars-CoV2-Virus einzudämmen - vorausgesetzt sie wird ordnungsgemäß getragen. Einer allgemeinen Maskenpflicht steht aber im Wege, dass immer noch viel zu wenige Masken verfügbar sind und Material, das gerade beschafft werden kann, in systemrelevanten Berufen dringend benötigt wird. Würde eine Maskenpflicht eingeführt werden, wäre der Markt für Ärzte, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen leergefegt.
Lothar Wieler, Leiter des Robert-Koch-Institutes, kann am heutigen Tag eine positive Tendenz vermelden, es sei gelungen die Grippewelle von der Corona-Welle zu entkoppeln. Die verhängten Maßnahmen würden anschlagen.
Wir werden über den Beschluss der gerade laufenden Bund-Länder-Konferenz zeitnah berichten.
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer wird dazu circa 17.25 Uhr eine Pressekonferenz geben. jv
Autor:Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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