Projekt „Weltoffene Kommune – vom Dialog zum Zusammenhalt“ gestartet
„Ludwigshafen ist eine internationale und weltoffene Stadt“
Ludwigshafen. Die Stadt Ludwigshafen ist eine von derzeit 21 Kommunen, die für das Projekt „Weltoffene Kommune – vom Dialog zum Zusammenhalt“ ausgewählt wurde. Das Projekt wurde initiiert von der Bundesbeauftragten für Migration, Flüchtlinge und Integration und wird von der Bertelsmann Stiftung und der Phineo gAG umgesetzt. Ziel ist es, die Integrationsarbeit der Kommunen unter die Lupe zu nehmen und gegebenenfalls zu verbessern. Ludwigshafen hat sich unter anderem deshalb beworben, da die Stadtverwaltung bereits am 31. Oktober 2018 ein eigenes Integrationsprojekt unter dem Titel „Wir alle sind LU – Strategie für Vielfalt und Qualität in der Verwaltung“ gestartet hat, dessen bisherige Ergebnisse mit dem Modellprojekt „Weltoffene Kommune“ verknüpft werden sollen. Für die „Weltoffene Kommune“ fand am Mittwoch, 23. September, die Auftaktveranstaltung im Stadtratssaal statt.
An der Auftaktveranstaltung haben sich auf Einladung der Dezernentin für Soziales und Integration, Beate Steeg, Mitarbeiter*innen der Verwaltung beteiligt, aber auch Akteur*innen der Agentur für Arbeit und des Jobcenters, der Wohlfahrtsverbände, der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit, der Hochschule und der Staatsphilharmonie. Aufgrund der Hygieneregelungen im Zuge der Bekämpfung der Corona-Pandemie war die Teilnehmerzahl begrenzt.
Ein erstes Ergebnis eines Selbstchecks und von Workshops am 23. September: Ludwigshafen ist bereits in vielen Bereichen gut oder sehr gut aufgestellt. So gibt es bereits beispielsweise viele interkulturelle und demokratiefördernde Angebote in der Stadt. Gleichwohl haben die Teilnehmenden in vier Workshops Handlungsbedarfe identifiziert; beispielsweise wurde angeregt, Formulare zu vereinfachen oder Angebote in einfacher Sprache zu installieren. Die Ergebnisse der Auftaktveranstaltung werden Bertelsmann Stiftung und Phineo für die Stadtspitze zusammenstellen und zur Entscheidung über das weitere Vorgehen vorlegen.
Zwischenergebnis des Projektes „Wir alle sind LU“ ist ein Selbstcheck, den alle Abteilungen der Stadtverwaltung durchlaufen sollen und dessen Anleitung auch anderen Organisationen und Behörden in der Stadt zur Verfügung gestellt werden soll. Dieser „ChancenCheckLU“ dient der Reflexion, inwieweit Angebote und Dienstleistungen die verschiedenen Ausgangs- und Bedarfslagen der Bürger*innen berücksichtigen.
„Wir alle sind LU“ wurde anderthalb Jahre wissenschaftlich begleitet von VOPI (Vielfaltsorientierte Organisations- und Personalentwicklung für nachhaltige Integration). Im Auftrag des Stadtvorstands arbeiteten seit Oktober 2018 unter Federführung des Dezernats für Soziales und Integration städtische Mitarbeiter*innen aus allen Dezernaten gemeinsam mit Vertreter*innen von Wohlfahrtsverbänden und Arbeitsverwaltung an einer Vielfaltsstrategie. Dieser Lenkungskreis wird auch künftig, ohne die externe Unterstützung von VOPI, Bestand haben.
„Ludwigshafen ist eine internationale und weltoffene Stadt, die seit langem durch Einwanderung geprägt wird“, sagt Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck. „In Ludwigshafen sind Menschen unterschiedlicher Nationalität, Herkunft, Religion, sexueller Orientierung, geschlechtlicher Identität und Sprache zu Hause. Diese gesellschaftliche Vielfalt ist in der Stadt alltäglich und wird grundsätzlich als Bereicherung verstanden. Alle Menschen haben die gleichen Chancen zur freien Entfaltung.“
„Ludwigshafen wird immer bunter. Wir erhoffen uns von diesem Prozess mit beiden Projekten, dass am Ende sowohl die Mitarbeitenden der Stadt zufriedener mit dem Arbeiten der Verwaltung als Dienstleister sind als auch die Bürger*innen. Außerdem versprechen wir uns davon, neue Zielgruppen zu erreichen“, erläutert Sozialdezernentin Beate Steeg. „Wir müssen weg von der Orientierung an Minderheiten, die es zu integrieren gilt, hin zu einer Mehrheitsgesellschaft, bei der Anerkennung, Gleichstellung und Inklusion selbstverständlich sind.“ ps
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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