Mehr als 100 Gäste kommen zum Weihnachts-Mittagessen
Ludwigshafen. Es sind jede Woche mehr als 100 bedürftige Menschen, die in den Wintermonaten montags für ein Mittagessen ins Prälat-Walzer-Haus kommen. Sie bekommen nicht nur ein warmes Essen, sondern erleben auch Gemeinschaft und Gespräche. Bislang wurde das Winterhilfe-Mittagessen vom Bistum Speyer finanziert durch zusätzliche Einnahmen.
Jetzt wurde der letzte Scheck überbracht. Damit das Angebot weiter bestehen kann, sind Spenden hilfreich. Am 23. Dezember um kurz vor Mittag warteten vor den Toren des Prälat-Walzer-Hauses in der Wredestraße viele Menschen, die sich auf ein warmes Weihnachts-Mittagessen an dem kalten Dezembertag freuen.
Seit Anfang November 2024 bis Ende März 2025 laden rund 20 Ehrenamtler zu diesem Essen ein, das es im dritten Jahr gibt. Wöchentlich kommen rund 100 Menschen. Realisiert wurde das Essen vom Caritas-Zentrum in Zusammenarbeit mit der Pfarrei Petrus und Paulus. Für diesen besonderen Tag kochten die Ehrenamtlichen Cordon bleu mit Rahmkartoffeln. Dazu gab es einen Salat und Mousse au Chocolat zum Nachtisch. Und es gab für alle Gäste auch noch eine Weihnachtstüte zum Mitnehmen mit einem Weihnachtsbrief und Lebkuchen. Das Bistum Speyer hat das Angebot finanziert.
Am Tag vor Heiligabend kamen Domkapitular Peter Schappert, der für die Bistumsfinanzen zuständig ist, zusammen mit Caritasdirektorin Barbara Aßmann ins Prälat-Walser-Haus. Sie brachten einen Scheck über 1.000 Euro mit. Den Scheck nahm Pfarrer Alban Meißner entgegen, der die Pfarrei Heiliger Petrus und Paulus leitet. „Das ist ein ganz besonderes Angebot, denn es bietet Menschen, die Unterstützung brauchen, nicht nur ein warmes Essen, sondern eine besondere gemeinschaftliche Atmosphäre, in der diese Menschen wahrgenommen und wertgeschätzt werden“, sagte Barbara Aßmann.
Die Freiwilligen nehmen gemeinsam mit den Besuchern die Mahlzeit ein, bieten Gespräche und ein offenes Ohr an. Berater:innen des Caritas-Zentrums sind auch dabei. „So lernen Menschen, die vielleicht Beratung brauchen, unsere Mitarbeitenden in zwangloser Atmosphäre kennen. Es ist leichter, eine Beratung aufzusuchen, wenn man die Menschen schon kennt, die sie anbieten“, sagte Claudia Möller-Mahnke, die Referentin für Gemeindecaritas des Ludwigshafener Caritas-Zentrums. Der Bedarf an Unterstützung sei groß, so die Gemeindereferentin. Anhaltende Inflation, steigende Kosten für Energie, Wohnung und Lebensmittel seien zu spüren und trieben Menschen in Armut.
Etwas Besonderes ist die Art und Weise, in der das Mittagessen angeboten wird: In großen Zimmern des Erdgeschosses und in einem großen Saal des ersten Stockwerks sind Tische gedeckt, wie in einem Restaurant. Die Menschen, die zu Mittag essen wollen, setzen sich an die Tische und werden bedient, die Speisen werden aufgetragen – eben ganz wie in einem Lokal. Unter den Ehrenamtlichen, die dabei helfen, sind auch Menschen, die selbst bedürftig sind. Für sie ist es eine Möglichkeit, in diesem Rahmen eigene Kompetenzen zu stärken und Anerkennung zu erleben. Auch die Menschen, die hier bedient werden, erfahren dadurch Wertschätzung – eine positive Erfahrung, gerade in schwierigen Lebensumständen: „Man bekommt ein Stück Würde zurück, wenn man sich an den gedeckten Tisch setzen kann“, sagt eine Frau Anfang 40. Ihr Nachbar Ende 60 ergänzt: „Das Essen ist gut. Aber noch wichtiger sind die Gespräche und die Gesellschaft.“ jg/red
Weitere Informationen:
Die Finanzierung des Angebots ist noch bis zum Frühjahr gesichert. Dann sind die zusätzlichen Mittel des Bistums aufgebraucht. Um das Projekt weiter führen zu können, sind Spenden willkommen. Wer das Winterhilfe-Mittagessen unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende unter dem Stichwort „Winterhilfe-Mittagessen“ auf das Konto der Pfarrei Hll. Petrus und Paulus tun. Kontonummer: IBAN DE90 5455 0010 0193 1898 91
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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