Abend als Podium für Gespräche zwischen Politik und Helfern
Personalprobleme sorgen die Hilfsorganisationen
Ludwigshafen. Mitte August 2019 lud die vorderpfälzische SPD-Bundestagsabgeordnete Doris Barnett zusammen mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Martin Haller zu einem „Blaulichtabend“ beim THW OV Ludwigshafen ein. Seit einigen Jahren findet diese Veranstaltung in der Region statt. In diesem Jahr waren neben den beiden SPD-Politikern, Randolf Stich, Staatssekretär im Land, und Andreas Schwarz, als Vertretung von Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck und Beigeordneter der Stadt Ludwigshafen anwesend. Der Wehrleiter der Feuerwehr Bobenheim-Roxheim Kai Neiheiser konnte an diesem Abend einen Vortrag zum Thema Zukunft der Feuerwehren halten, um über die Entwicklungen in der Region zu informieren. Intention dieses Abends ist, dass die Politik sich mit den Verantwortlichen aus den Reihen der Hilfs- und Rettungsorganisationen zusammensetzen möchte, um gemeinsam Schwierigkeiten zu lösen. In diesem Jahr stand die Veranstaltung unter dem Titel „Katastrophenschutz in Zeiten des Klimawandels“.
Zu Beginn der Veranstaltung informierte Doris Barnett über die Veränderungen im vergangenen Jahr. Einige Punkte, die im Jahr zuvor angesprochen wurden, konnten politisch mitgenommen werden und es sind Veränderungen zu sehen. Auch Randolf Stich, Staatssekretär, informierte, was sich alles getan habe. So beispielsweise an der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutz Schule in Koblenz. „Wir wollen als Politiker zuhören und uns darüber unterhalten, was man politisch tun kann, um bei Unwettersituationen schnellst möglich wieder für Ordnung zu sorgen“, sagte Martin Haller. Für ihn ist wichtig, dass sich die Menschen ehrenamtlich engagieren, im Sinne der Gesellschaft. Andreas Schwarz teilte mit, dass die Stadt gerne bereit wäre, die regionale Ausstattung zu fördern, doch man würde hier mehr Unterstützung vom Land brauchen. Er hoffe darauf, dass man aus kommunaler Sicht für Unwetterkatastrophen gut aufgestellt sei und die richtigen Konzepte zur Hand habe.
Wie wichtig viele aktive Kräfte in Feuerwehren und Hilfsorganisationen sind, erklärte Kai Neiheiser in seinem Vortrag. Er zeigte Wege auf, wie man Nachwuchs gewinnen, aber auch aktives Personal binden kann.
Ideen wie „Hilfe zur Selbsthilfe – Freiwillige Deichgänger“ oder aber die Bildung einer Alters- und Ehrenabteilungen seien hier wichtig. Vorschläge, die auch durch kommunale Mittel zu finanzieren sind, waren ebenfalls Teil des Vortrags. Er appellierte daran, politisch mehr dafür zu tun, dass das Ehrenamt attraktiv bleibt.
Im Anschluss an die Vorträge und Reden konnten die Anwesenden in einer offenen Diskussion den Politikern ihre Probleme und Vorschläge präsentieren. Dabei zeigte sich, dass nicht nur bei den freiwilligen Kräften Personalengpässe da sind, sondern auch bei Berufsfeuerwehren oder Hauptamtlichen Kräften. Die Politik soll endlich nicht nur immer Themen anstoßen, sondern diese Konzepte bis zum Ende durchführen. Auch solle sich die Politik dafür stark machen, die Bevölkerung wieder fitter im Bereich der Selbsthilfe zu machen. So kam der Vorschlag bereits in Schulen die Kinder an die Themen der Selbsthilfe, wie beispielsweise was ist zu tun, wenn im Keller Wasser steht, heranzuführen. Ebenso wurde der Vorschlag gemacht, mit den Arbeitgeberverbänden in Kontakt zu treten, damit wieder mehr Menschen für ehrenamtliche Tätigkeiten freigestellt werden.
Auch wenn der Abend eigentlich unter dem Thema „Katastrophenschutz in Zeiten des Klimawandels“ stand, zeigte sich, dass die Hilfsorganisationen mehr Sorge um Nachwuchs und Personal haben. Katastrophenschutz ist fest in der Tätigkeit verankert, doch ohne Einsatzkräfte wird jede Hilfeleistungs- oder Rettungsarbeit ein Problem. gib
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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