Stunde der Gartenvögel: Wirkt sich die Klimakrise auf das Ergebnis der Zählung aus?

NABU bietet auf seiner Homepage eine Zählhilfe an | Foto: NABU/Sebastian Hennigs
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NABU. Endlich wird es richtig Frühling - das freut nicht nur Amsel, Sperling und Compagnie. Auch Vogelfreundinnen und Vogelfreunde haben Grund zur Freude: Von Freitag, 12. Mai bis Sonntag, 14. Mai, ruft der NABU wieder gemeinsam mit dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) und der NAJU zur „Stunde der Gartenvögel“ auf.

„Wir wollen diesmal auch auf Veränderungen in der Vogelwelt durch die Klimakrise schauen“, sagt Olaf Strub Geschäftsführer des NABU Rheinland-Pfalz. Eine Gewinnerin des wärmeren Winterwetters könnte beispielsweise die Türkentaube sein. Bei ihr gibt es seit Jahren bei den Sichtungen eine leicht steigende Tendenz. Strub: „Eventuell erzeugt eine stärkere Bindung an Siedlungen und damit häufigere Zählung bisher noch die leicht positive Tendenz - trotz des allgemein eher rückläufigen Bestands. Es wird interessant sein zu sehen, ob dieser Trend bei der „Stunde der Gartenvögel“ anhält. Im letzten Jahr wurden in Rheinland-Pfalz bei der Aktion über 1.400 Türkentauben gemeldet.“

Sorgen macht den Ornithologinnen und Ornithologen der Feldsperling. Die Spatzenart steht auf der Vorwarnliste der Roten Liste und wird auch bei der „Stunde der Gartenvögel“ immer weniger gezählt. Auch in Rheinland-Pfalz nahmen die Meldungen 2022 im Vergleich zum Vorjahr bereits deutlich ab. Strub: „Er steht in Konkurrenz zum kräftigeren Haussperling. Darum ist er häufiger im ländlichen Siedlungsraum anzutreffen. Dort ist er durch die intensive Landnutzung bedroht, weil er kaum noch Samen und Insekten sowie Nistplätze findet.“

Dank der vielen Menschen, die regelmäßig mitmachen, ist es möglich, Trends für den Siedlungsraum abzulesen und wissenschaftlich auszuwerten. „Damit das so bleibt, rufen wir dazu auf, möglichst jedes Jahr teilzunehmen und immer am selben Ort zu zählen“, sagt Strub. „Im vergangenen Jahr waren es in Rheinland-Pfalz 3228 Menschen, die uns aus über 2000 Gärten über 70.000 Vögel gemeldet haben.“ Gemeinsam mit der Schwesteraktion „Stunde der Wintervögel“ handelt es sich damit um Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion. „Wer teilnimmt, profitiert auch ganz unmittelbar selbst, denn Studien haben gezeigt: Wer Vögel beobachtet, beeinflusst sein psychisches Wohlbefinden positiv und lebt gesünder“, so Strub. „Und natürlich lernt man viel über Vögel und die Natur vor der eigenen Haustür. Wer sich schon einmal in Stimmung bringen will, sollte unseren neuen Vogelpodcast ,Reingezwitschert„ hören.“

Und so funktioniert die Vogelzählung: Von einem ruhigen Platz im Garten, Park, auf dem Balkon oder vom Zimmerfenster aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig beobachtet werden konnte. Die Beobachtungen können am besten online unter www.stundedergartenvoegel.de gemeldet werden, aber auch per Post oder Telefon - kostenlose Rufnummer am Samstag, 13. Mai, von 10 bis 18 Uhr: 0800-1157115. Gemeldet werden kann auch mit der kostenlosen NABU-Vogelwelt-App, erhältlich unter www.NABU.de/vogelwelt. Meldeschluss ist Montag, 22. Mai.

Wer zuvor noch etwas üben möchte, findet viele Infos unter www.stundedergartenvoegel.de, darunter Portraits der 40 häufigsten Gartenvögel (www.NABU.de/gartenvoegel), Reingezwitschert – der Vogel-Podcast des NABU: www.NABU.de/vogelpodcast, einen Vogeltrainer (https://vogeltrainer.NABU.de) und Vergleichskarten der am häufigsten verwechselten Vogelarten.
Aktuelle Zwischenstände und erste Ergebnisse sind ab dem ersten Zähltag auf www.stundedergartenvoegel.de abrufbar und können mit vergangenen Jahren verglichen werden. Für kleine Vogelexpertinnen und Vogelexperten hat die NAJU die „Schulstunde der Gartenvögel“ (von Montag, 8. Mai bis Freitag, 12. Mai) ins Leben gerufen.red

Weitere Informationen:
Weitere Informationen finden Interessierte unter: www.stundedergartenvoegel.de

Autor:

Karin Hoffmann aus Ludwigshafen

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