Schnelles Reagieren ist wichtig
Corona-Infektion steigert Schlaganfall-Risiko
Ergotherapie. Aktuelle Studien bekräftigen die Vermutung, dass COVID-19 neurologische Erkrankungen wie Schlaganfälle verursachen kann. Bei Schlaganfall heißt es: Anzeichen erkennen, schnell reagieren und die Versorgung Betroffener sofort initiieren, um dadurch weitere Schädigungen zu verhindern.
In sogenannten Stroke Units stehen spezialisierte, interdisziplinär ausgerichtete Teams bereit. Ergotherapeuten spielen in diesen Spezialteams eine besondere Rolle: Sie betreuen Betroffene über die Versorgung in der Klinik hinaus und sorgen dafür, dass es Menschen nach dem Schlaganfall wieder schaffen, sich ihren Alltag Schritt für Schritt zurückzuerobern. Ein Schlaganfall ist ein einschneidendes Ereignis und verändert das Leben der Betroffenen je nach Schweregrad oft dramatisch – insbesondere, wenn es sich um jüngere Menschen handelt, die ihren Alltag weiterhin möglichst selbstbestimmt und autonom gestalten möchten.
Einer ergotherapeutischen Intervention geht daher immer die individuelle Betrachtung des Einzelnen voraus: „Was macht diese Person aus, welche Anliegen, Wünsche und Ziele hat sie?“ oder „Wer und was hat eine Bedeutung in ihrem Alltag, was macht ihr Leben aus?“ sind Fragen, die Ergotherapeuten ergründen.
Dies tun sie mithilfe entsprechender Assessments – so nennt diese Berufsgruppe ihre eigens dafür entwickelten Tests und Befragungen, um alle wichtigen Aspekte herauszukristallisieren und die Ziele der Behandlung festzulegen.
Ergotherapeuten leiten Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, dabei an, wie sie ihre Körperfunktionen verbessern – genauso wie die Handlungen, die sie im Alltag wieder ausführen wollen.
Für viele bedeutet Mobilität Freiheit. Um jedoch wieder mit dem Auto oder dem Fahrrad am Straßenverkehr teilnehmen zu können, sind körperliche und geistige Fitness ein absolutes Muss. Dabei stellen ein gelähmter Arm oder ein gelähmtes Bein zwar ein Handicap dar, das sie durch Ergotherapie überwinden lernen. Teil der ergotherapeutischen Intervention ist auch, vor Ort mit den Menschen zu üben. Mit dem eigenen Fahrzeug trainieren Patienten so lange und so oft, bis sie die Bewegungs- und Handlungsabläufe beherrschen, sich wirklich sicher fühlen und kein Risiko für sich selbst oder ihre Umwelt darstellen. jg/ps
Weitere Informationen:
Interessierte finden Infos und Ergotherapeuten vor Ort auf der Homepage des Verbands (dve.info).
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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