Helfer in Impf- und Testzentren als Nebenjob
Einnahmen sind steuerfrei
Steuern. Viele freiwillige Helferinnen und Helfer in Corona-Impf- und Testzentren arbeiten dort im Nebenjob. Und sie können diese nebenberuflichen Einnahmen als Übungsleiterfreibetrag oder als Ehrenamtspauschale steuer- und sozialversicherungsfrei erhalten. Darauf macht Jana Bauer vom Bundesverband Lohnsteuerhilfevereine (BVL) in Berlin aufmerksam. Auf diese steuerliche Entlastung haben sich Bund und Länder für die Jahre 2020 und 2021 geeinigt, so Bauer.
Steuerfreibeträge für Impf- und Testhelfer
Ärztinnen und Ärzte, die im Nebenjob in Corona-Impfzentren Aufklärungsgespräche führen oder selbst impfen, erhalten den Übungsleiterfreibetrag. „Das heißt: Sie können Einnahmen bis zu 3.000 Euro steuer- und sozialversicherungsfrei in 2021 behalten,“ erläutert Bauer. Das sind 600 Euro mehr als im letzten Jahr. „Und alle, die sich in den Impfzentren um Verwaltung und Organisation nebenberuflich kümmern, dürfen von ihrer Vergütung die Ehrenamtspauschale abziehen.“ Im Ehrenamt bleiben ab 2021 Einnahmen bis zu 840 Euro steuer- und sozialversicherungsfrei. Für 2020 sind maximal 720 Euro drin. Entsprechend stehen den Helferinnen und Helfern in den Corona-Testzentren die Steuerfreibeträge zu, so der Bundesverband Lohnsteuerhilfevereine.
Bisher erhielten diese Freibeträge in Corona-Zeiten nur Pflegerinnen und Pfleger, Ärztinnen und Ärzte, die im Nebenjob alte oder kranke Menschen im Gesundheitsamt, staatlichen oder gemeinnützigen Krankenhaus oder einer anderen gemeinnützigen Einrichtung Menschen versorgen. „Nunmehr gilt dies genauso für die zahlreichen freiwilligen Helfer in den Impf- und Testzentren – auch rückwirkend für 2020“, sagt Bauer
Höhere Freibeträge auch für Ehrenamtler im Verein
Von dem höheren Übungsleiterfreibetrag von bis zu 3.000 Euro profitieren seit 2021 auch Ausbilder, Trainer, Erzieher, Dozenten, Betreuer und Künstler, die sich nebenberuflich in anerkannten Vereinen für Umwelt, Kultur und Ausbildung engagieren. Das gilt ebenso für Lehrer an Universitäten, Schulen, Sportvereinen und Volkshochschulen. Auch die vielen anderen Menschen, die ehrenamtlich helfen, wie Platzwarte, Schiedsrichter im Amateurbereich oder Kassenwarte von gemeinnützigen Vereinen, dürfen von ihrer Vergütung nun 840 Euro im Jahr steuerfrei behalten.
Die Steuerfreibeträge gibt es, wenn die Arbeitszeit der nebenberuflichen Tätigkeit im Jahr nicht mehr als ein Drittel der Arbeitszeit einer vergleichbaren Vollzeitstelle beträgt. Außerdem muss der Arbeitgeber oder Auftraggeber eine anerkannte gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Einrichtung sein oder eine juristische Person des öffentlichen Rechts wie etwa Bund, Länder oder Gemeinden. „Um in solchen Nebenjobs zu arbeiten, muss man aber nicht hauptberuflich tätig sein“, erklärt Bauer. Auch wer im Ruhestand, Elternzeit oder arbeitslos ist und helfen möchte, kann die Freibeträge nutzen. Jeder darf den Übungsleiterfreibetrag plus die Ehrenamtspauschale aus verschiedenen begünstigten Jobs einmal im Jahr bis zu den Höchstbeträgen ausschöpfen.
Unterstützung bei der Einkommenssteuererklärung
Wer Hilfe bei seiner Einkommensteuererklärung braucht, kann sich von einem Lohnsteuerhilfeverein professionell für einen sozial gestaffelten Mitgliedsbeitrag beraten lassen. Die Lohnsteuerhilfevereine überprüfen auch den Steuerbescheid. Beratungsstellen der Mitgliedsvereine findet an online auf der Seite des Bundesverbandes Lohnsteuerhilfevereine unter www.bvl-verband.de.
Autor:Roland Kohls aus Ludwigshafen |
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