Internationaler Tag der Familie: Worauf werdende Mütter bei der Mundgesundheit achten müssen
Gesundheit. Mit Beginn der Schwangerschaft spielen Hormone und Gedanken verrückt. Der Körper verändert sich und alltägliche Gewohnheiten werden plötzlich hinterfragt: Ist die Joggingrunde noch ok? Was ist mit dem Kaffee am Morgen? Doch bei aller Vorsicht wird oft die Mundgesundheit vergessen - dabei kommt es auch hier zu allerlei Veränderungen. Die Informationsstelle für Kariesprophylaxe (IfK) nimmt sich daher den Internationalen Tag der Familie am Montag, 15. Mai, zum Anlass, über die Besonderheiten der Mundhygiene für werdende Mütter aufzuklären.
Risiko für Zahnfleisch- entzündungen ist erhöht
Die Hormonumstellung hat zum Beispiel Auswirkungen auf das Zahnfleisch. „Eine sogenannte Schwangerschaftsgingivitis ist die häufigste Mundschleimhautveränderung während der Schwangerschaft“, weiß Professor Dr. Stefan Zimmer, Sprecher der IfK und Lehrstuhlinhaber für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke. „Grund dafür ist die veränderte Durchlässigkeit der Gefäße, wodurch verstärkt Flüssigkeit in das Gewebe eindringt. Die Durchblutung des Zahnfleischs verstärkt sich, es wird weicher und kann leicht anschwellen. Bakterien können sich in dieser Zeit schneller ansiedeln und zu Entzündungen führen.“ Das geschwollene Zahnfleisch kann die mechanische Zahnreinigung erschweren, sodass Beläge (Plaque) ein leichtes Spiel haben. Blutspucken beim Zähneputzen ist ein ernstes Zeichen einer Zahnfleischentzündung.
Ein Paradies für Kariesbakterien
Übelkeit und Sodbrennen können gerade in den ersten Schwangerschaftsmonaten ein lästiges Problem sein. Dabei setzt die aufsteigende, aggressive Magensäure auch den Zähnen zu, da sie den Zahnschmelz angreift und zu sogenannten Erosionen führt. Ein Schluck Wasser oder Mundspüllösung hilft, die Säure im Mund zu neutralisieren. Und oft sind die Zähne noch mit anderen Säureangriffen konfrontiert: Zucker! Zimmer rät: „Heißhunger auf Süßigkeiten lässt sich manchmal nur schwer vermeiden. Doch es gibt zahnfreundliche Varianten. Sie sind mit Zuckeraustauschstoffen gesüßt und mit dem Zahnmännchen gekennzeichnet. Wer den zuckrigen Versuchungen jedoch nicht widerstehen kann, der sollte den Mund anschließend gründlich ausspülen und/oder einen zuckerfreien Kaugummi kauen.“ Generell ist eine ausgewogene Ernährung während der gesamten Schwangerschaft und Stillzeit wichtig. Eine gute Versorgung mit allen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen wie Jod, Folsäure und Eisen schafft eine Grundlage für das optimale Heranwachsen des Kindes. So auch für die Bildung der Zahnleisten, in denen die Keimanlagen für die Milchzähne enthalten sind, die etwa ab der sechsten bis achten Schwangerschaftswoche beginnt. Außerdem darf das Trinken nicht vergessen werden. Denn ein weiterer Nebeneffekt der Hormonumstellung präsentiert sich häufig in Form von Mundtrockenheit. Der Speichelmangel erhöht das Risiko für Karies und Zahnfleischentzündungen.
Sichere Fluoridierung in der Schwangerschaft
Zu Beginn der Schwangerschaft sollte mit dem Zahnarzt über besondere Maßnahmen zur Prävention von Karies und Companie gesprochen werden. „Neben professionellen Zahnreinigungen sollten auch häusliche Fluoridierungsmaßnahmen zur Mundpflege dazugehören. Das sind neben der Zahnpasta und fluoridiertem Speisesalz gegebenenfalls auch Mundspüllösungen und Gelees“, weiß Zimmer.red
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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