Seefisch - eine gute Jodquelle: Beim Einkauf auf Herkunft und Nachhaltigkeit des Fisches achten
Ernährung. Der Tag der Fische am Dienstag, 22. August, soll das Bewusstsein für den Artenschutz und nachhaltigen Fischfang stärken. Beides wichtige Anliegen, die dazu beitragen, dass Fisch und insbesondere Seefisch dem Menschen als hochwertige Nährstoffquelle weiterhin zur Verfügung stehen. Als maritimes Lebensmittel gehört Seefisch neben Meeresfrüchten und Algen zu der einzigen Lebensmittelgruppe, die von Natur aus größere Mengen an Jod enthält. „Jod wird im Körper für die Bildung der lebensnotwendigen Schilddrüsenhormone benötigt und muss als essenzielles Spurenelement über die Nahrung aufgenommen werden“, sagt Prof. Dr. Thomas Remer, ehemaliger Leiter des Außenlabors DONALD-Studie der Universität Bonn und zweiter Vorsitzender des Arbeitskreises Jodmangel (AKJ). „Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, kurz DGE, empfiehlt erwachsenen Menschen eine Jodzufuhr von 200 Mikrogramm am Tag. Der regelmäßige Verzehr von Seefisch, aber auch Meeresfrüchten, kann dazu einen guten Beitrag leisten. Bei einigen Fischarten reicht schon eine Portion von rund 150 Gramm aus, um den täglichen Bedarf an Jod zu decken.“ Doch wie viel Jod liefern die beliebtesten Seefische hierzulande? Und worauf sollte man beim Kauf maritimer Lebensmittel achten?
Wie viel Jod steckt in Lachs, Hering und Compagnie?
Zu den beliebtesten Fischarten in Deutschland zählen unter anderem Lachs, Seelachs und Hering. Diese unterscheiden sich allerdings in ihrem Jodgehalt. So kommen Lachs und Hering durchschnittlich auf etwas mehr als 30 beziehungsweise 50 Mikrogramm (µg) Jod pro 100 Gramm. Dagegen enthalten 100 Gramm Seelachs bereits circa 120 Mikrogramm des Spurenelements. Auch Makrele, Schellfisch und Kabeljau sind mit rund 50, 130 und 230 Mikrogramm pro 100 Gramm gute Jodlieferanten. Süßwasserfische liefern hingegen nur sehr wenig Jod. „Der Jodgehalt der Speisefische variiert zum einen zwischen den unterschiedlichen Spezies und wird zum anderen durch Faktoren wie Alter der Tiere und Fanggebiet sowie von der späteren Zubereitungsart beeinflusst“, erklärt Professor Remer.
Die DGE empfiehlt ein- bis zweimal pro Woche Fisch zu essen, was allgemein zur Jodversorgung und bei fettreichem Seefisch zusätzlich zur Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren beiträgt. „Für eine ausreichende Jodzufuhr kommt es darauf an, dass möglichst viele unterschiedliche Jodquellen regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Neben den maritimen Lebensmitteln sind dies Milch und Milchprodukte, Hühnereier sowie jodiertes Speisesalz und damit hergestellte Lebensmittel wie Backwaren und Fleischerzeugnisse“, so der Ernährungswissenschaftler weiter.
Fisch aus nachhaltiger Fischerei oder Zucht
Verbraucherinnen und Verbrauchern wird empfohlen, beim Einkauf auf Fisch aus nachhaltiger Fischerei beziehungsweise nachhaltig betriebenen Aquakulturen zu achten. Eine Orientierungshilfe können dabei Gütesiegel wie das Marine Stewardship Council (MSC) und das Aquaculture Stewardship Council (ASC) sein. Bei den Zertifizierungsprozessen vergeben diese unabhängigen und gemeinnützigen Organisationen ihr Siegel bei umweltverträglichen Fangmethoden und verantwortungsvoller Nutzung der Fischbestände beziehungsweise umweltverträglich und verantwortungsbewusst gezüchteten Fischen und Meeresfrüchten. Daneben können Verbraucherinnen und Verbraucher für eine nachhaltigere Wahl auch zu maritimen Lebensmitteln mit Biosiegel greifen.red
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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