Immuntherapie als Mittel gegen Heuschnupfen
Wenn die Pollen fliegen
Heuschnupfen. Millionen Menschen in Deutschland leiden an Heuschnupfen. Der Name lässt eine allergische Reaktion auf Heu vermuten, doch die wahre Ursache liegt in den Pflanzenpollen, die durch die Lüfte wehen. Pollen sind kleine Blütenstaubteilchen von beispielsweise Gräsern und Bäumen. Die Hauptblütezeit ist von April bis August, doch auch schon ab Dezember können die ersten Pollen von Frühblühern aktiv sein. Auch nach August ist es allergischen Menschen nicht garantiert, symptomfrei zu verbleiben. Hier können je nach Wetterlage bis Oktober auch Pollen von Spätblühern ausschwärmen.
Symptome von Heuschnupfen
Die typischen Symptome von Heuschnupfen reichen von laufender oder verstopfter Nase über juckende und tränende Augen bis Niesattacken. Dr. Utta Petzold, Allergologin bei der Barmer, rät Betroffenen zu einem Arztbesuch. „Heuschnupfen sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Abgesehen von Niesattacken und juckenden Augen lässt nicht nur die Leistungsfähigkeit nach. In der Folge kann auch ein Asthma entstehen, wenn man die zunächst nur lästigen Symptome einfach ignoriert“, so Petzold. Eine rechtzeitige Immuntherapie könne Allergiker gegen solche teils chronischen Erkrankungen wappnen.
Immuntherapie kann helfen
Laut der Krankenversicherung Barmer sei eine wirkungsvolle Maßnahme gegen die Allergie die sogenannte spezifische Immuntherapie. Um den Sommer möglichst ohne tränende Augen und verstopfte Nase genießen zu können, sollten Gräser-Allergiker bereits im Winter die sogenannte Hyposensibilisierung angehen.
In der Blühphase, wenn die Pollen bereits fliegen, lassen sich nur noch die Symptome der Allergie mit Medikamenten behandeln. In Herbst und Winter davor könne man durch die Hyposensibilisierung die eigentliche Ursache des Heuschnupfens behandelt werden, nämlich die Überreaktion des Immunsystems auf die sonst harmlosen Pollen. „In mehreren Therapiesitzungen wird der Körper durch die regelmäßige Gabe von Allergenen, den Auslösern der Immunreaktion an die vermeintlich schädlichen Pollen von Beifuß, Roggen und Co. gewöhnt. Infolgedessen fallen Reaktionen wie eine laufende Nase oder juckende Augen künftig weniger heftig aus oder treten im besten Fall gar nicht mehr auf“, so Petzold. Die Langzeittherapie dauere in der Regel drei Jahre. Der Aufwand lohne sich besonders bei Kindern und Jugendlichen, da die Erfolgsaussichten bei jungen Menschen am höchsten seien. laub/ps
Autor:Laura Braunbach aus Neustadt/Weinstraße |
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