NABU Rheinland-Pfalz: Der Wolf gehört nicht ins Jagdrecht
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- NABU Rheinland-Pfalz: Der Wolf gehört nicht ins Jagdrecht / Symbolbild
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NABU. Der NABU Rheinland-Pfalz kritisiert die geplante Aufnahme des Wolfs ins rheinland-pfälzische Jagdrecht. „Durch die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht wird den rheinland-pfälzischen WeidetierhalterInnen eine scheinbare Sicherheit vorgetäuscht, die im schlimmsten Fall sogar zu mehr Nutztierrissen führen wird“, sagt Cosima Lindemann, Vorsitzende des NABU Rheinland-Pfalz. „Wenn das Vertrauen in die Möglichkeit eines Abschusses dazu führt, dass noch häufiger auf geeignete Herdenschutzmaßnahmen verzichtet wird, kommt es zwangsläufig zu mehr Weidetierrissen, sei es durch andere Rudelmitglieder oder neu zu- und durchwandernde Wölfe. Auch können Wölfe an ungeeigneten Zaunanlagen ihr Jagdverhalten trainieren und lernen, diese zu überwinden. Eine Koexistenz von Weidetieren und Wölfen kann nur durch fachlich unterstützte Maßnahmen gelöst werden und nicht durch symbolpolitische Schnellschüsse. Denn Herdenschutz ist nach allen Erfahrungen, die auch in unseren Nachbarländern gemacht werden, die einzig weitgehend wirksame Maßnahme gegen Übergriffe auf Nutztiere.“
Die Hauptnahrung der Wölfe besteht aus Reh, Wildschwein und Rotwild. Ein Abschuss „unproblematischer“, jagderfahrener Wölfe kann im schlimmsten Fall sogar dazu führen, dass die verbleibenden Tiere des Rudels das Nahrungsdefizit durch unzureichend geschützte Nutztiere kompensieren. Die Entnahme von „Problemwölfen“, zum Beispiel solchen die nachweislich mehrfach den vorgeschriebenen Herdenschutz übersprungen haben, wird darüber hinaus durch die Aufnahme ins Jagdrecht auch eher erschwert als erleichtert, da bei einer notwendigen Entnahme eines solchen Wolfs nunmehr nicht ein, sondern zwei Gesetzesgrundlagen berücksichtigt werden müssen.
„Anstatt sich immer wieder in symbolpolitische Handlungen drängen zu lassen, muss endlich von allen Seiten an einer sachlichen Diskussion zum Umgang mit dem Wolf gearbeitet werden,“ hält Lindemann abschließend fest.red
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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