Die "Goldenen Zwanziger" in Mannheim
100 Jahre „Neue Sachlichkeit“
Es waren Jahre des Aufbruchs, die die Mannheimer vor 100 Jahren erlebten: In erstaunlich kurzer Zeit entstanden mit städtischer Förderung tausende von Wohnungen – trockene und beheizbare Unterkünfte für Menschen, die bis dahin oft nur notdürftig untergebracht waren. Arbeitslosigkeit und Verschuldung gingen zurück; Firmen wie Lanz, Stotz und BBC trieben den technischen Fortschritt voran.
An diese Zeit erinnert der Verein Rhein-Neckar-Industriekultur mit einem Bildervortrag am Donnerstag, 22.08. um 18.00 Uhr im Gebäude des Verwaltungsgerichtshofs in der Schubertstraße 11. Anlass sind die verschiedenen Ausstellungen zur „Neuen Sachlichkeit“, die in den nächsten Monaten in der Kunsthalle und im REM eröffnet werden – in Erinnerung an die große Ausstellung gleichen Namens vor 100 Jahren, mit der Mannheim überregional Furore machte.
Gebäude wie die Helene-Lange-Schule in der Schwetzingerstadt oder die GEG-Burg im Industriehafen erinnern an die Architektur der zwanziger Jahre: schlicht, schnörkellos, zweckmäßig. Etliche Bauten aus jener Zeit prägen noch heute das Stadtbild. Den rückwärtsgewandten Historismus der Kaiserzeit wollte man hinter sich lassen; ein Aufbruch in die Moderne war angesagt – auch mit der Bauhaus-Architektur und mit Künstlern wie Otto Dix oder George Grosz. Die Verhandlungen über einen Umzug des Bauhauses von Weimar nach Mannheim scheiterten zwar; doch mit der Dienstvilla des Mannheimer Oberbürgermeisters Hermann Heimerich entstand am Luisenpark ein vielbeachtetes Beispiel moderner Baukunst, das leider den Krieg nicht überlebte.
Der Termin am Donnerstag im Verwaltungsgerichtshof ist der Beginn einer 16teiligen Veranstaltungsreihe der Rhein-Neckar-Industriekultur zum Thema „Neue Sachlichkeit“. Zum Programm gehören Stadtteilführungen, Besichtigungen einzelner Gebäude und Bildvorträge.
Ort: Verwaltungsgerichtshof Mannheim, Schubertstr. 11, 68165 Mannheinm
Zeit: Donnerstag, 22.08.24, 18.00 h
Autor:Günther Neufeldt aus Ludwigshafen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.