30 Years of Time Warp - Multimedia-Ausstellung in Reiss-Engelhorn-Museen
Mannheim. Junge Menschen rund um den Globus wissen, dass jedes Jahr im Frühjahr in Mannheim eines der wichtigsten Indoor-Festivals elektronischer Musikkultur weltweit stattfindet – die Time Warp. Zur Feier ihres 30-jährigen Jubiläums präsentiert die Time Warp in Zusammenarbeit mit den Reiss-Engelhorn-Museen vom 3. bis 7. April die Multimedia-Ausstellung „30 Years of Time Warp“.
Im Museum Peter & Traudl Engelhornhaus der Reiss-Engelhorn-Museen sind teils unveröffentlichte Fotografien und Filme aus der ereignisreichen Geschichte der Veranstaltung zu sehen. Für die Ausstellung haben die Festivalmacher von der cosmopop GmbH erstmals ihre digitalen Archive geöffnet und präsentieren auf 25 Screens die visuellen Highlights der Sammlung. Sie spielen dabei gekonnt mit den Grenzen von analoger und digitaler Welt.
1994 feierte die Time Warp in der Ludwigshafener Walzmühle Premiere. Seit dem Jahr 2000 hat sie eine feste Heimat auf dem Maimarktgelände in Mannheim und lockt jährlich bis zu 20.000 Besuchende aus über 80 Ländern in die Quadratestadt. Mittlerweile begeistert die Veranstaltung auch in anderen Ländern und ist dieses Jahr in Madrid, Sao Paulo und Miami zu Gast – immer organisiert aus dem Mannheimer Musikhaus am Neckar.
Die Multimedia-Ausstellung zeigt unter anderem Serien von Feiernden von Peter Wörnle aus dem Jahr 1995, unzählige Aufnahmen des Szene-Chronisten Ernst Stratmann und eine Porträt-Serie von Luigi Toscano, der mit seinem Projekt „Gegen das Vergessen“ weltweit Aufmerksamkeit erregt. Seine Serie ist in den Jahren 2006 und 2007 entstanden und zeigt wichtige Künstler der elektronischen Musikkultur in zurückgenommener Schwarz-Weiss-Optik, die zugleich eine große Nähe zwischen Betrachtenden und Porträtierten erzeugt. Ende der 1990er Jahre filmte der Frankfurter Medienkünstler und Fotograf Sascha Luond erstmals auf der Time Warp und seine Aufnahmen vermitteln den Besuchenden das Gefühl der endlosen Nacht.
Insbesondere das Medium der Fotografie erwacht durch die Präsentation auf professionellen Screens zu neuem digitalen Leben, die den Ausstellungsraum mit Licht und Inhalt füllen. Die Screens selbst werden im Raum zu kleinen Inszenierungen gruppiert, die Elemente der Time Warp wie die Stage, den Dancefloor und den Backstage-Bereich aufgreifen. Jeder Screen übernimmt dem Konzept der Räumlichkeit folgend eine inhaltliche Funktion, sodass eine räumliche Erzählung irgendwo im Grenzbereich von digitaler und analoger Welt entsteht, in der die Geschichte der Time Warp zum multimedialen Erlebnis wird.
Für alle, die eine echte Zeitreise durch die Geschichte des Festivals und der elektronischen Musik erleben möchten, hat die Schau von Mittwoch, 3., bis Sonntag, 7. April, täglich zwischen 11 und 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Kostenfrei ist an diesen Tagen auch der Eintritt in alle rem-Sonderausstellungen im Museum Peter & Traudl Engelhornhaus. red
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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