Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg
Aufregend, divers, politisch
Mannheim/Heidelberg. Passend zur 72. Ausgabe des Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg (IFFMH) hat das Hauptprogramm auch 72 Filme zu bieten.
Festivalbesucher können von Donnerstag, 16., bis Sonntag, 26. November, aktuelle Filme aus 51 Ländern entdecken und eine Vielzahl an Gästen und Filmschaffenden aus der ganzen Welt in den Kinos erleben.
Über die Kinoleinwand hinaus bietet das 72. IFFMH zudem ein vielfältiges Rahmenprogramm. Die neuen Festival-Lounges im Stadthaus Mannheim und im Karlstorbahnhof Heidelberg sind mit ihren Partys und Performances Treffpunkt für alle.
Drei zentrale Filme
Drei Filme bilden dabei den Rahmen des Festivals. Mit dem Eröffnungsfilm „Day of the Fight“ gibt Schauspieler Jack Huston sein Regiedebüt. Er wird auch einer der diesjährigen Festivalgäste sein, was das Team umso mehr im Hinblick auf die Streiks in den USA freut. Das intensive Boxerdrama „Day of the Fight“ schlägt eine thematische Brücke hin zur diesjährigen Retrospektive mit dem Schwerpunkt Method Acting. Diese startet mit dem Ringklassiker in schwarz-weiß „Body and Soul“.
Während sich der Eröffnungsfilm mit toxischer Männlichkeit auseinandersetzt, zeigt das Center Piece des diesjährigen IFFMH eine schwule Liebesgeschichte, die vor Herausforderungen steht. „All of us Strangers“ mit Andrew Scott und Paul Mescal in den Hauptrollen wird, da sind sich die Veranstalter sicher, einer der Filme, über den wir noch das ganze nächste Jahr sprechen werden.
Mit dem Abschlussfilm „Sisterhood“ blicken die Zuschauer durch die Augen von drei Teenagerinnen auf die unvorhersehbaren Konsequenzen eines viral gegangenen Videos. Aus einer dezidiert feministischen Perspektive werden unter anderem die Themen MeToo und migrantische Identität beleuchtet.
„On the Rise“
Der internationale Wettbewerb ist mit seinen 16 fiktionalen Langfilmen Kern des Festivals und schreibt die reiche Tradition des IFFMH als Bühne für herausragende Regietalente fort. Hier konkurrieren erste und zweite Werke außergewöhnlicher Regisseure um die offiziellen Preise des Festivals. 2023 reicht die internationale Bandbreite von Italien, Spanien, Griechenland, Ungarn und den Niederlanden über den Libanon nach Pakistan und Nepal bis nach Südkorea und Singapur sowie schließlich in die USA. Besonders stark vertreten sind in diesem Jahr weibliche Lebensrealitäten, mal mit mystischen Elementen gespickt, mal systemkritisch oder ganz nah dran und beobachtend.
„Pushing the Boundaries“
16 wagemutige fiktionale Langfilme, die die Grenzen des Mediums Film auf vielfältige Weise austesten und sprengen: 2023 ist „Pushing the Boundaries“ dabei der Ort für die drängenden Themen unserer Gegenwart.
„Filmscapes“
Mit „Filmscapes“ erweitert das IFFMH sein kuratorisches Repertoire. Hier finden auch serielle, essayistische und dokumentarische Formate ihren Platz. Geografisch umfasst die in „Filmscapes“ zu erlebende Filmlandschaft aber noch viel mehr: Sie reicht von Frankreich in die Ukraine, nach Australien, Chile und in den Kongo. Insgesamt zwölf Filme laufen in dieser Sektion.
„Facing New Challenges“
Mit „Facing New Challenges“ lotet das IFFMH die Möglichkeiten des Bewegtbildes jenseits des klassischen Erzählkinos aus. In diesem Jahr stehen Video-Art und Club-Musik im Fokus. An gleich drei Orten sind Künstler und ihre crossmedialen Arbeiten zu erleben.
Neben den Filmvorführungen finden auch in diesem Jahr wieder Panels und Events statt. Lars Eidinger, Antje Traue und Hanna Hilsdorf werden über ihr Metier sprechen. Lars Eidinger wird zudem am 17. November bei der Eröffnungsparty der Festival-Lounge im Karlstorbahnhof als DJ erwartet.
Kinderfilmfest
Ein weiteres Highlight, extra für die jungen Filmfans, ist auch in diesem Jahr wieder das Kinderfilmfest. Sieben internationale Filme werden insgesamt gezeigt. Viele davon handeln von Freundschaften und ihren Herausforderungen. Zusätzlich erlauben zahlreiche internationale Gäste aus den jeweiligen Filmteams in Fragerunden Einblicke in ihre Arbeit. Über das Filmprogramm hinaus gibt es auch noch spannende Angebote wie Lesungen oder Workshops.
Das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg will auch in diesem Jahr ein offener und barrierefreier Ort sein, an dem alle miteinander ins Gespräch kommen sollen. Die Besucher dürfen gespannt sein auf internationale Nachwuchs-Filmschaffende und spannende filmische Perspektiven, auf kreative Formate und einen lebendigen Austausch.red/sic
Weitere Informationen:
Weitere Informationen und das ausführliche Programm gibt es unter www.iffmh.de
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.