"Hoover. Hager. Lassnig" in der Kunsthalle Mannheim
Mannheim. Drei Frauen: Mit der Ausstellung „Hoover. Hager. Lassnig“ präsentiert die Kunsthalle Mannheim die drei Künstlerinnen
Nan Hoover, Anneliese Hager und Maria Lassnig. Diese Künstlerinnen wurden erst spät in der Kunstwelt anerkannt und sind heute wichtige Vertreterinnen ihrer Zeit. Die Ausstellung wird am Donnerstag, 9. November, eröffnet.
Rechts der Kopf einer Frau im Profil, seltsam verdoppelt und verdreifacht. Eine helle Hand greift in den Kopf vor schwarzem Hintergrund. Auf dem Hintergrund liegt eine Struktur wie von Spinnweben oder Nebelschwaden und unten links schaut aus einer Art Netz der Schattenriss eines weiteren Kopfs auf das eigentliche Portrait. Es handelt sich um ein Selbstportrait von Anneliese Hager aus dem Jahr 1947. Kameralose Fotografie ist das Medium von Hager. In der Ausstellung „Hoover. Hager. Lassnig“ in der Kunsthalle Mannheim sind die geheimnisvollen Fotogramme von Hager noch bis zum 11. Februar zu sehen.
Alle drei Künstlerinnen, Nan Hoover, Anneliese Hager und Maria Lassnig, setzten sich früh mit dem Surrealismus auseinander und fanden auf unterschiedliche Weise zu einer ihrer eigenen Bildsprache. Doch alle drei Künstlerinnen beschäftigten sich auf ihre Weise mit Licht, Raum und Körper sowie die existenzielle Frage nach der Selbstwahrnehmung und der Verortung in der Welt.
Die US-Amerikanerin Nan Hoover (1931–2008) gehört zu den Pionierinnen der internationalen Licht-, Video und Performancekunst. Ihre frühen malerischen Arbeiten wurden zum großen Teil noch nie ausgestellt und kreisen um das Verhältnis der Geschlechter und um Sexualität. In ihrer Farbkraft und der Formensprache stehen sie der Pop Art nahe. In ihren Performances, Videoarbeiten und Lichtinstallationen machte sie ab den 1970er Jahren die Zeit durch extreme Langsamkeit und den Raum durch Licht bewusst.
Die kameralose Fotografie war das Medium von Anneliese Hager (1904–1997). Außerdem war sie eine surrealistische Dichterin und kombinierte ihre Fotogramme gerne mit ihren poetischen Texten. Hager war eine von drei Frauen und die einzige Fotografin, die 1949 in der legendären CoBrA-Ausstellung in Amsterdam ausstellte.
Die österreichische Malerin Maria Lassnig (1919–2014) zählt heute zu den bedeutendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Ihr ureigenes Thema ist der menschliche Körper und das Selbstbildnis. In den 1980er Jahren entwickelte sie ihre so genannten Body-Awareness-Bilder, Analysen von Körpergefühlen, mit denen sie zur Vorläuferin der feministischen Body-Art wurde. rko/red
Autor:Roland Kohls aus Ludwigshafen |
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