Mannheim: Bilder - Vier künstlerische Positionen
Mannheim. „Bilder“ – das ist ein lapidarer Titel, der allerdings ein vielschichtiges Thema anreißt. Vier künstlerische Positionen sind versammelt, um exemplarisch ganz unterschiedliche und doch in einzelnen Aspekten verwandte Positionen zum Thema „Bilder machen“ aufzufächern: Maximilian Martinez, Ute Petry, Vroni Schwegler und Jutta Steudle. Ausstellungseröffnung ist am 1. September, 19 Uhr, PORT25. Die Ausstellung ist bis 12. November zu sehen.
Mit Bildern sind wir den ganzen Tag konfrontiert, sogar nachts tauchen sie in unseren Träumen auf. Bilder entstehen in unserer Phantasie, unser Gehirn gaukelt uns „echte“ Bilder vor, und dann ist da noch die Erinnerung, in der wir die Bilder ganz unbewusst gestalten.
Ausgehend von der sichtbaren Welt, führen Ute Petrys (1927-2009) Werke mittels verschobener Perspektiven und Proportionen in Bildräume zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. Ihre stillen, in sich geschlossenen Bildwelten sind oft sehr poetisch und bisweilen auch etwas geheimnisvoll.
Eher rätselhaft erscheinen Maximilian Martinez’ (*1987) malerische Untersuchungen zu Welt und Wahrnehmung. Wie in unseren Erinnerungen tauchen in gänzlich abstrakten Farbinseln Versatzstücke aus der Realität auf. Grundlegend ist für Maximilian Martinez das Erforschen des Materials Farbe, das mit der Herstellung der Farbe beginnt, sich im experimentellen malerischen Prozess fortsetzt und bis zu grundsätzlichen Fragen der Wahrnehmung führt.
Der künstlerische Prozess und das Erforschen des Materials mit offenem Ausgang ist auch für Jutta Steudle (*1972) Ausgangspunkt ihrer amorphen Bildobjekte aus farbig gefasstem Papier. Zufällige, mitunter aber auch bewusst herbeigeführte Zerstörungen werden Teil des Prozesses, in dessen Verlauf aus dem Papier mit Vorder- und Rückseite eine amorphe Form wird, in der Innen und Außen, Oben und Unten, Hinten und Vorn verschmelzen. In Vroni Schweglers (*1970) „Stillleben“ ist die Vergänglichkeit allgegenwärtig, ebenso wie die Schönheit der Motive, zum Beispiel. Blumen oder Vögel.
In den Details tritt die Vanitas-Thematik hinter die Malerei zurück und es sind echte Farbsensationen zu entdecken. In ihren jüngsten Arbeiten, die im PORT25 präsentiert werden, schneidet Schwegler die Motive aus der Leinwand aus und setzt sie einzeln auf die Wand oder auf den Boden. In diesen freien Anordnungen verbinden sich Malerei und Raum und das Bild erscheint ohne Grenzen.
Bilder sind in unseren Köpfen, genauso wie auf der Leinwand oder im Raum – von wo aus sie wieder in unsere Köpfe gelangen. Die Ausstellung „Bilder“ geht der Frage nach dem stetig zwischen Abbild und Abstraktion, Form und Bedeutung changierenden Bild nach.
Termine
Führung und Vortrag, Sonntag, 10. September, 15 Uhr, Führung in deutscher Sprache mit Kim Behm
Donnerstag, 21. September, 18 Uhr, Führung in türkischer Sprache mit Melek Kilic
Sonntag, 8. Oktober, 15 Uhr, ein Gespräch zu Ute Petry mit Sophia Denk, in Kooperation mit den Künstlernachlässen Mannheim
Sonntag, 15. Oktober, 15 Uhr, Führung in russischer Sprache mit Anna Siebert
Sonntag, 5. November, 15 Uhr, Führung in deutscher Sprache mit Kim Behm
BBK Werkgespräche im PORT25:
Donnerstag, 14. September, 18 Uhr, BBK Werkgespräch # 7 mit Karin Germeyer-Kihm und Andrea Niessen
Donnerstag, 9. November, 18 Uhr, BBK Werkgespräch # 8 mit Gabriele Köbler und Matyas Terebesi hät/red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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