Sankt Marien schließt: Kita-Standort soll langfristig erhalten bleiben

- Kindergarten Sankt Marien
- Foto: Kindergarten Sankt Marien schu
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Mannheim. Langfristig sind es gute Nachrichten für den Mannheimer Stadtteil Rheinau. Denn am Standort des katholischen Kindergartens Sankt Marien, Rheinauer Ring 52, ist eine neue fünfgruppige Kindertagesstätte in Planung. Zu den drei Kindergartengruppen kommt eine weitere dazu. Außerdem soll der Ersatzneubau dann zusätzlich Platz für eine Krippe bieten. Bevor die neue Kita gebaut werden kann, muss die bestehende dreigruppige Einrichtung zum Ende des Kindergartenjahres im August 2025 schließen.
„Es ist keine leichte Entscheidung gewesen,“ betont der katholische Stadtdekan Karl Jung mit Blick auf den Beschluss des Stiftungsrats der Kirchengemeinde Mannheim Süd. Grund sei der schlechte Zustand des Gebäudes und die Tatsache, dass trotz intensiver Bemühungen „eine Ausweichlösung für die Zeit des Neubaus leider nicht realisierbar ist“, erklären die Verantwortlichen auf Kirchengemeindeebene wie auch bei der Katholischen Gesamtkirchengemeinde Mannheim.
Die Anzahl der baulichen Mängel von undichten Stellen am Dach bis hin zu den sanierungsbedürftigen Heizungs- und Sanitäranlagen hätten sich summiert, wissen die Bausachverständigen. „Daher können wir – das Wohl der uns anvertrauten Kinder und die Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Blick – einen Weiterbetrieb des Kindergartens über das laufende Kindergartenjahr hinaus nicht verantworten“, betont der zuständige Kindergartengeschäftsführer Daniel Siebert von der Katholischen Gesamtkirchengemeinde Mannheim. Er hat auch das Team und die Eltern bereits informiert.
Arbeitsplätze und Betreuung gesichert
Aktuell werden 66 Kinder – darunter 21 Vorschulkinder – in der Kita Sankt Marien liebevoll betreut und gefördert. Wechselangebote wurden daher für 45 Kindergartenkinder erarbeitet. Für deren Familien halten die umliegenden katholischen Einrichtungen für das neue Kindergartenjahr entsprechend Plätze frei. Auch die Mitarbeitenden des Kindergartens Sankt Marien erhalten zeitnah Angebote, die sowohl den Bedürfnissen der Kinder Rechnung tragen sollen, als auch das kollegiale Miteinander des eingespielten Kita-Teams berücksichtigen. So können die Eltern beispielsweise zeitnah Wünsche abgeben, welche Einrichtung für sie in Frage käme und mit welchem Freund oder welcher Freundin ihr Kind gerne weiter gemeinsam in den Kindergarten gehen möchte. „Wir wissen, dass das eine große Herausforderung für alle Beteiligten darstellt“, betont Siebert.
Auch das Team, das durch seine engagierte Arbeit den Kindergarten Sankt Marien zu einem besonderen Ort für die Kinder gemacht hat, ist bei den Verantwortlichen im Blick: „Unsere Fachkräfte sind das Herzstück unserer Einrichtungen, weshalb wir sie, wie die Familien und Kinder nach Kräften unterstützen werden, damit sie ihre wertvolle Arbeit mit der gleichen Freude und Fürsorge für die Kleinsten an einem anderen Dienstort fortsetzen können“, so Dekan Karl Jung.
Planung: Ersatzneubau für rund 90 Kinder
Erklärtes Ziel der Kirchengemeinde ist es, den Kindergartenstandort auf der Rheinau langfristig zu erhalten. Ein Partner für den Ersatzneubau wurde mit der AUDERE Unternehmensgruppe bereits gefunden. Mit deren jahrelanger Projekterfahrung im Bereich „Gesellschaftsimmobilien“ könnte, wenn die notwendigen Genehmigungsverfahren zügig verlaufen, dieses Ziel verhältnismäßig schnell Wirklichkeit werden. AUDERE setzt auf serielle Bauweise mit hohem Vorfertigungsgrad. Durch diese Modulbauweise könnte der zweigeschossige sowie offen gestaltete Ersatzneubau mit modernster Haustechnik sehr schnell gebaut werden und böte auf 1000 Quadratmetern rund 90 Kindern Raum für ihre Entwicklung.
Bei der Planung und Bauausführung liegt der Fokus zudem auf Energieeffizienz sowie Materialeinsatz aus nachwachsenden Rohstoffen mit hohem Recyclinggrad zur CO2-Reduktion. „AUDERE bringt die nötige Expertise im Bereich von Kita-Bauprojekten mit und ist durch die auf das Gemeinwohl ausgerichtete Philosophie ein idealer Partner für uns“, so die Verantwortlichen. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir damit langfristig mithelfen können für die Kinder und Familien im Stadtteil eine wohnortnahe Kinderbetreuung zu sichern.“ red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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