Namibia und Deutschland - eine komplizierte Beziehung - Hochrangige Vertreter der Ovaherero zu Gast in Mannheim

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Mannheim. Zwischen Deutschland und Namibia herrscht eine komplizierte Beziehung, genauer gesagt komplizierte Beziehungen. Als Kolonialmacht hat Deutschland den ersten Genozid des 20. Jahrhunderts zu verantworten. Nach jahrelangem Druck von betroffenen Gruppen in Namibia und zivilgesellschaftlichen Organisationen und Netzwerken in Deutschland begannen Verhandlungen zwischen beiden Regierungen, die zum „Versöhnungsabkommen“ von 2021 führten. Doch dieses stieß auf heftige Proteste in Deutschland und noch mehr in Namibia und wurde daher bis jetzt weder unterzeichnet noch ratifiziert.
Bereits vor dem “Versöhnungsabkommen“ war Namibia der größte Pro-Kopfempfänger deutscher Entwicklungshilfe und mit dem „Versöhnungsabkommen“ sollte diese noch einmal erhöht werden. Organisationen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit, deutsche politische Stiftungen oder das Goethe-Institut sind in Namibia präsent und sind in verschiedenen Aktivitäten engagiert. Als Folge des Siedlerkolonialismus und der Auswanderungen der letzten Jahre entstand in Namibia eine deutschstämmige Bevölkerungsgruppe, die eigene Schulen und Kirchen betreibt, eine prominente Rolle in den Besitz- und Wirtschaftsverhältnissen spielt und vielfältige Beziehungen nach Deutschland pflegt. Auf zivilgesellschaftlicher Ebene existieren zahlreiche Partnerschaften zwischen Schulen, Universitäten, Kirchengemeinden und sogar Städten in Deutschland und Namibia.
In letzter Zeit gerät Namibia immer mehr in den Fokus als Standort für die Produktion von grünem Wasserstoff mit deutscher Beteiligung. Namibische Kinder waren in der Schule der Freundschaft in der DDR und heute leben oder studieren vereinzelte Menschen aus Namibia in Deutschland.
Über all diesen Facetten der Kooperationen hängt nach wie vor der Genozid mit all seiner Last.
Vor diesem Hintergrund will die Veranstaltung am Montag, 11. Dezember,18.30 Uhr, in der Abendakademie, der Frage nachgehen, wie tiefe Beziehungen zwischen Gemeinschaften in Deutschland und Namibia gelingen können, die sich der Tragweite der Geschichte bewusst sind und welchen Beitrag diese zur Versöhnung leisten können, damit eine gemeinsame Zukunft möglich sein kann.
Für diese Veranstaltung kommt eine hochrangige Delegation der Ovaherero nach Mannheim, geführt von der höchsten Repräsentanz der Ovaherero, dem Paramount Chief Prof. Dr. Mutjinde Katjiua. Es sprechen: Professor .Dr. Mutjinde Katjiua, Ovaherero Paramount Chief, Itamunua Meroro, Director-General of the OTA Executive Commission, Nandiuasora Mazeingo, Chairperson of Ovaherero Genocide Foundation und Angelina Operi Kanduvarisa, Wissenschaflterin Veranstalter sind: Werkstatt Ökonomie/KASA, AK Kolonialgeschichte Mannheim, Black Academy, Eine Welt Forum Mannheim, Ovaherero Genocid Foundation.
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt und wird simultan übersetzt. Der Eintritt ist frei. hät/red

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Autor:

Kristin Hätterich aus Mannheim

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