Neuauflage kuratiert von Oré Arts
Planet Ears 2024
Mannheim. Das Planet Ears Festival kehrt zurück – und mit der fünften Ausgabe, die vom Freitag,13, bis Sonntag, 15. Dezember, stattfinden wird, beginnt ein aufregendes neues Kapitel. Erstmals wurde die Kuration des Programms extern vergeben, um Raum für spannende Perspektiven auf internationale Musik und Gegenwartskultur zu schaffen. Die diesjährigen Kuratorinnen Lisa Traoré und Lala Fofana vom Heidelberger Kollektiv Oré Arts machen das Festival zu einem Ort, an dem marginalisierte Communities nicht nur willkommen sind, sondern bewusst im Mittelpunkt stehen. Oré Arts ist ein Kollektiv von schwarzen, afrikanischen und afrodiasporischen Künstler, das sich künstlerisch mit den Themen Erbe, Identität, Traumata und Resilienz in schwarzen Communities auseinandersetzt.
Durch Tanz, visuelle Kunst und interdisziplinäre Performances erforschen sie die Geschichten und Erfahrungen schwarzer Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt. Mit ihrer Kuration von Planet Ears 2024 verwandeln Lisa Traoré und Lala Fofana das Festival in eine Plattform für revolutionäres Träumen, die Raum fürs Zusammensein schafft und Mannheims reiche Diversität in all ihren Facetten feiert.
Kritisch begleitet wurde die Umstrukturierung von der Künstlerin und Strategin Melanelle B. C. Hémêfa. Auch 2024 bildet Musik das Herzstück des Festivals. So begeistert Aka Kelzz aus Berlin mit einer Mischung aus Neo-Soul, Lo-Fi und Urban Pop, geprägt von der eigenen jamaikanischen Familiengeschichte und Themen wie mentaler Gesundheit und Traumabewältigung.
Die Band Al-Qasar bringt mit ihrem "Arabian Fuzz" eine explosive Mischung aus arabischen Grooves, globaler Psychedelia und tranceartiger nordafrikanischer Musik auf die Bühne.
Ein absolutes Highlight ist in diesem Jahr die Veranstaltung Ataya am letzten Tag des Festivals. Kuratiert von Lisa Traoré und Lala Fofana, zelebriert dieses immersive Event die senegalesische Teezeit und die Schönheit schwarzer, afrikanischer und afrodiasporischer Kultur. Bei Tee, köstlichen senegalesischen Gerichten und den souligen Rhythmen vom Künstler Byusa erleben Besucher eine Atmosphäre voller Kunst, inspirierender Gespräche und Gemeinschaft. Den krönenden Abschluss bildet ein Open Mic, bei dem das Publikum seine Talente auf der Bühne präsentieren kann. Das Planet Ears Symposium, auch in diesem Jahr von Rim Irscheid vom King's College London kuratiert, schafft mutige Räume für Austausch und sichere Begegnungen. Im Community Lab „The Future of Alte Feuerwache“ sind Künstler, Kulturschaffende und alle Interessierten aus Mannheim eingeladen, gemeinsam zu erkunden, wie Planet Ears in Zukunft noch inklusiver und diverser gestaltet werden kann.
Der Workshop „Performing Our Archives“ widmet sich dem Konzept von Archiven und zeigt, wie marginalisierte Personen ihre persönlichen und kollektiven Geschichten dokumentieren und künstlerisch bewahren können. „Wir freuen uns sehr über die Chance, das diesjährige Festival zu kuratieren. Das Ziel von Oré Arts ist es, Raum in mehrheitlich weiße Kulturinstitutionen einzunehmen und so die Erfahrungen von schwarzen und afrodiasporischen Menschen sichtbarer zu machen. Für diese Kuration wollten wir eine lebendige Atmosphäre erschaffen – eine, die vibriert, die Sicherheit, Sanftheit, Gemeinschaft und Wärme ausstrahlt. Ein Raum der Ruhe, der für unterschiedliche Menschen aus verschiedenen Orten gleichermaßen einladend wirkt. Für all das steht auch unser eigens für Planet Ears erstellte Konzept Ataya!“, so Lisa Traoré und Lala Fofana von Oré Arts über ihren Kurationsprozess. red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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