Queens der Heteraclub im EinTanzHaus Mannheim
Mannheim. In Koproduktion mit den Internationalen Schillertagen präsentiert das EinTanzHaus vom Donnerstag, 22. bis Sonntag, 25. Juni
»Queens. Der Heteraclub« – eine Performance exklusiv für Frauen von Sibylle Peters.
Das »Queens« ist ein »Heteraclub«. Genauer: ein Club für Frauen, die Männer begehren. Hier geht es nur um die Wünsche der Frauen, um ihre Lust und ihre persönliche Definition von Intimität. Innerhalb des Clubs und während unterschiedlicher One-on-One-Performances, die als intime Begegnungen von jeweils einer halben Stunde gestaltet sind, gilt die goldene Heteraclub-Regel: Alle haben das Recht, sexy zu sein, aber niemand muss nach konventionellen Definitionen »performen«. Auf dem schmalen Grat zwischen Kunst, Sex- und Sorgearbeit erleben die Clubbesucherinnen eine neue Art der Nähe: ganz selbstbestimmt und mit neugierigem Blick auf die eigenen Grenzen. Das »Queens« ist ein sicherer Ort für Frauen mit konsequentem Fokus auf das weibliche Begehren und ein feministischer Gegenentwurf zu patriarchalen Strukturen und Angeboten, die sich sonst nur an Männer richten.
Die Geschichte einer außergewöhnlichen Performance
Im Februar 2020 öffnete das »Queens« in Hamburg Sankt Pauli zum ersten Mal seine Türen und hatte große Pläne. Dann kam die Pandemie, und von hundert Umarmungen am Tag ging es rapide auf Null. Jetzt, da Berührung und Nähe wieder möglich sind, zieht das »Queens« durchs Land. So war die Produktion unter anderem zum Impulse Festival 2022 eingeladen, der wichtigsten Plattform für die Freien Darstellenden Künste im deutschsprachigen Raum. „Theater will berühren, doch meist ohne tatsächliche Berührung. Im Heteraclub ist das anders. Vielleicht wünschen sich deshalb so viele Besucherinnen, dass es den Club immer geben solle“, so die Autorin und Regisseurin Sibylle Peters, „Für uns, das Team, ist der Club allerdings eine Ausnahme-Erscheinung, mehr als ein Projekt, eine besondere Erfahrung. Wir sind sehr froh, dass das EinTanzHaus und die Schillertage uns ermöglichen, die Türen des Clubs ein weiteres Mal zu öffnen und Frauen in dieses Heteratopia einzuladen: einen Ort der Nähe und der Transformation, der weit über diese vier Tage hinauswirken kann.“
Brunch with the Boys
In der Performance schafft der »Heteraclub« konsequent einen sicheren Ort ausschließlich für Frauen, doch das Projekt will die Männer nicht ausschließen: So sind beim Brunch with the Boys am Sonntag, 25. Juni um 11 Uhr alle Geschlechter dazu eingeladen, ins Gespräch über Lust, Begehren, Geschlechterbilder und die Arbeit des »Heteraclubs« zu kommen. Der Eintritt für diese Veranstaltung ist frei, aber eine Anmeldung unter nationaltheater.kasse@mannheim.de erforderlich.
Kooperation mit den Schillertagen
Nach dem Gastspiel Odisseia (Theatergruppe Cia. Hiato, 2019) und der Koproduktion Niemandsland (Dimitri de Perrot, 2021) ist das Projekt »Queens. Der Heteraclub« bereits die dritte Zusammenarbeit von EinTanzHaus und den Internationalen Schillertagen, einem Festival des Nationaltheaters Mannheim. Auch diese neuerliche Kooperation zeichnet sich dadurch aus, dass der Innenraum der zwischengenutzten Trinitatiskirche durch einen großen Um- und Einbau wieder aus ganz neuer Perspektive erfahrbar wird: „Ich freue mich sehr, dass wir es auch für die diesjährigen Schillertage wieder geschafft haben, gemeinsam ein Projekt auszuwählen, das neben seiner künstlerischen und gesellschaftlichen Relevanz, den Raum des EinTanzHauses komplett verändert und ihn wieder auf eine neue und sehr besondere Weise erlebbar macht“, so die Künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin des EinTanzHauses, Daria Holme. „Die Zusammenarbeit unserer beiden Häuser während der Festivalzeit ist beispielhaft dafür, wie wir miteinander arbeiten und uns gegenseitig unterstützen und inspirieren können.“
Termine: Donnerstag, 22., Freitag, 23., Samstag, 4. und Sonntag, 25. Juni, jeweils 15, 17, 19 und 21 Uhr
25. Juni Brunch with the boys , 11 Uhr, Voranmeldung unter nationaltheater.kasse@mannheim.de
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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