Freilichtbühne Mannheim
„Robin Hood – ein Kämpfer für Freiheit und Gerechtigkeit“ auf der Freilichtbühne Mannheim

Das Duell | Foto: Wolfgang Neuberth
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„Robin Hood – ein Kämpfer für Freiheit und Gerechtigkeit“ auf der Freilichtbühne Mannheim
(BT) Warum Robin Hood? „Weil es Menschen geben muss, die für andere, die es selbst nicht können, einstehen, die aber darüber hinaus auch Gleichgesinnte mobilisieren, um für eine gute Sache zu kämpfen, davon könne es nicht genug geben kann, weder auf den Brettern, die die Welt bedeuten, noch in der realen Welt.“ Darum Robin Hood, seit Jahrhunderten die Identifikationsfigur für den Kampf für Frieden und Gerechtigkeit. Mit diesem Anspruch inszenierten die beiden jungen Regisseure Sandra Mercatorius und Christoph Rohs ein Debütstück, das junge und erwachsene Zuschauer der Freilichtbühne Mannheim gleichermaßen anspricht und begeistert.
Das sonntägliche Familienstück lehnt sich in großen Teilen an literarische und filmerische Vorlagen an. Robin (Jannik Haas) schließt sich den ausgestoßenen und geächteten Bewohnern im dichtbewaldeten Sherwood Forest an, nachdem er Alana (Astrid Nortmeyer) aus den Fängen des bösen Sheriffs von Nottingham (Harald Kremsreuter) befreit hat. Gemeinsam mit dem verschlagenen Lord Fairfax (Joachim Franz) und dem habgierigen Bischof von Canterbury (grandios Isabelle Köster, die/der wiederholt vergeblich versucht, verbal dem französischen Erbe der Normannen Genüge zu tun) verkörpert dieses Dreigestirn die gierige und unterdrückende Macht der normannischen Eroberer nebst ihren mehr oder weniger zuverlässigen Soldaten und Schergen sowie den drei Turmtrompetern, die köstlich unbeholfen versuchen, ihr Bestes zu geben. Auf der Seite der Unterdrückten trifft Robin auf Little John (Peter Ziesche), Will Scarlett (Simon Paulus) und den immer dem Wein zusprechenden beleibten Bruder Tuck (Dirk Schlinke). Robin schwört sie alle auf den unvermeidbaren Konflikt mit der Obrigkeit und bevorstehendem Kampf ein. Mit dem Mut der Verzweiflung - „so geht das nicht weiter“ - schließen sie sich Robins Führung an. Nach dem Motto „den Reichen nehmen, den Armen geben“ rauben sie fortan reiche Reisende aus und verteilen deren Besitztümer an die Armen. Ihnen schließt sich später auch Lady Marian an, die ihre Familie und ihre Burg bei einem brutalen Angriff der Normannen verloren hatte und Robin aus Kinderzeiten zu kennen scheint. Diese Mutmaßung bestätigt später der geblendete und deshalb blinde Diener Duncan (Edgar Guschensky).
Nach der demütigenden Niederlage des Sheriffs gegen den Meisterschützen Robin in dem allseits bekannten Bogenturnier inmitten eines bunten Marktplatzfestes, mit allerlei gauklerischen Darbietungen, mobilisiert der Sheriff seine Mannen zum finalen Showdown gegen Widersacher Robin und die Aufrührer (beeindruckend die einstudierten Kampfszenen auf dem Marktplatz). Allein die rechtzeitige Rückkehr des rechtmäßigen Königs Richard (Michael Goericke) aus der Gefangenschaft auf dem Trifels kann ein unvermeidbares Chaos verhindern. Happy End. Die Bösen werden bestraft, Robin bekommt seine Marian, seine Geburtsrechte und seinen Titel zurück, Will freit seine Alana und Little John schließlich Marians Zofe. Die Outlaws dürfen wieder in ihre Häuser zurückkehren. Persönlicher Einsatz und Kampf gegen Unfreiheit und Ungerechtigkeit lohnt sich auf alle Fälle.
Insgesamt 50 Mitwirkende im Alter von zwei bis 70 Jahren wirbeln in prächtigen Kostümen in zwei für Jung du Alt kurzweiligen Stunden über die Bühne. Die erstaunlich große Kindergruppe der FLB haben besonderen Spaß bei ihren Auftritten. Toll eingeübte bühnenfüllende Kampfszenen, präzise einstudierte Bogenschüsse, eine durch Gesang und Tanz etwas verklärte Welt der Outlaws sowie ein farbenfrohes Bühnenbild versetzen die Zuschauer in die sagenhafte Welt des Mittelalters. Nicht zuletzt die modern anmutenden Dialoge beim Aufruf zum Widerstand sowie der Ruf des Sheriffs nach seiner Soldat-Doppelpunkt-in Wilma zeigen wie zeitgemäß und trotzdem authentisch ein solches Bühnenstück sein kann. Wer Lust auf dieses Stück bekommen hat, das noch bis Mitte August jeden Sonntag gezeigt wird, kann sich unter www.flbmannheim.de hinreichend informieren.
Text: Beate Tilg -Bilder: Wolfgang Neuberth

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Autor:

Wolfgang Neuberth aus Mannheim-Nord

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