Tag des offenen Denkmals - Kirchen laden ein
Mannheim. Wenn am Sonntag, 8. September, Wenn am 8. September der „Tag des offenen Denkmals“ wieder zu Entdeckungstouren einlädt, sind auch viele Kirchen wieder mit dabei. Denn zum diesjährigen Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ tragen sie im Stadtteil und in der Kommune viel bei. Kirchen öffnen nun an diesem Tag die Türe zu den Gottesdiensten und auch mit einem besonderen Programm.
Unter Denkmalschutz stehen in Mannheim einige der evangelischen Kirchen. Kirchen sind in ihrer Architektur unterschiedlich große, jedenfalls den Ort prägende und als Kulturzeugnisse ihrer Entstehungszeit auch symbolhafte Wahrzeichen. Sie alle entstanden als Orte des gelebten Glaubens und der Verkündigung. Zugleich sind sie in ihrer Entstehungszeit ebenso wie in ihrer Zukunftsperspektive Zeitzeugen der Geschichte. Wo beispielsweise die ehemalige Lutherkirche an der Jungbuschbrücke stand, wurde Anfang des 20. Jahrhunderts ein größeres Gotteshaus erreichtet, da die alte Lutherkirche zu klein für den wachsenden Stadtteil und die vielen Gottesdienstbesucher war. Die heutige Situation unterscheidet sich davon stark. Denn die Kirchen finden heute eine andere Nutzungsresonanz, als sie einst hatten. Der Rückgang der Mitgliederzahlen mit der Folge von drastisch sinkenden Kirchensteuern führt zudem dazu, dass nicht mehr genug Geld für den Unterhalt aller Kirchen zur Verfügung steht.
Zeitzeugen von Konti- nuität und Veränderung
Bereits in der Vergangenheit wurden Kirchen umgenutzt oder für eine erweiterte Nutzung umgebaut. So wurde beispielsweise die Lutherkirche zur Diakoniekirche Luther (ab 2010) umgebaut; die Epiphaniaskirche wird seit einigen Jahren mit großer Resonanz vom Verein Kulturkirche Epiphanias e.V. bespielt. Aktuell wird für die Thomaskirche (Neuostheim) und die Hafenkirche (Jungbusch) eine Nachnutzung gesucht. Zugleich investiert der Stadtkirchenbezirk Mannheim in die Ertüchtigung von Kirchen wie beispielsweise die CityKirche Konkordien, die Veranstaltungskirche wird. Die Christuskirche erstrahlt unverändert in ihrem auch nicht durch den Zweiten Weltkrieg beschädigten Glanz.
Alle Kirchen sind einen Besuch wert. Am Tag des offenen Denkmals laden einige von ihnen zu Konzerten und Turmbesteigungen ein, zu Kirchen- und Orgelführungen:
Oststadt: Volles Programm im „evangelischen Dom“ Die wie aus einem Guss im Jugendstil errichtete Christuskirche (1907-1911) lädt Besucher: innen von 12 bis 16.30 Uhr vielfältig ein: Um 10 Uhr erklingt eine Bachkantate zum Mitsingen. Alle Interessierten mit Chor- oder Sangeserfahrung können daran mitwirken: Anmeldung und Informationen bis Sonntag, 1. September per E-Mail an: kantorat.nordbaden@t-online.de,
Um 12 Uhr schließt sich ein Streifzug durch die Baugeschichte mit Kirchenführung an, um 13 Uhr und 15.45 Uhr folgt eine Turmbesteigung. Wer die Königin der Instrumente näher kennenlernen möchte, kann an der Orgelführung teilnehmen: Um 15 Uhr erläutert Kantorin Marion Krall das „Mannheimer Wunderwerk“. So wird die Steinmeyer-Orgel von 1911 genannt.
Neckarstadt: Kaffee, Kuchen und Konzert in der Diakoniekirche Luther. Von 14 bis 18 Uhr sind die Besucher in die Diakoniekirche Luther eingeladen. In der Zeit gibt es auf Wunsch kurze Kirchenführungen. Um 18 Uhr spielt Kantorin Beate Rux-Voss an der Voit-Orgel ein Stück von Felix Mendelssohn Bartholdy. Wirtschafts- und Sozialpfarrer Maximilian Heßlein spricht dazu über Biographisches zu Mendelssohn Bartholdy und über die Sozial- und Kulturgeschichte der damaligen Zeit.
Feudenheim: Orgelführung in der Johanneskirche, Ausstellung in der Epiphaniaskirche. Die 1887-1889 erbaute Johanneskirche ist ab 14 Uhr geöffnet. Kantor Dr. Paul Tarling erläutert von 14.30 bis 15.30 Uhr die frisch sanierte dreimanualige Ott-Orgel. Ergänzend gibt es Kirchenführungen.
In der 76 Jahre später fertiggestellten Epiphaniaskirche wird beim Gottesdienst, 11 Uhr, die Ausstellung „Fahrrad-Diebe und Kartonagen“ Gemälden von Edgar Landherr eröffnet. Nach der Mittagspause gibt es von 15 bis 16 Uhr die Möglichkeit, den Kirchturm zu besteigen. Von 15 bis 16 Uhr heißt es dann „Wir bauen uns ein Gotteshaus“: Grundsteinlegung und Orgelweihe (Historische Filmaufnahmen) und Vortrag zur Entwicklung der Epiphaniaskirche von Dr. Werner Besier
Almenhof: Lukaskirche ist von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Seit mehr als 50 Jahren ist die Lukaskirche mit ihrer eigenwilligen Architektonik Heimat für viele Gemeindemitglieder. Am 8. September öffnet sie ab 11 Uhr ihre Türen – zunächst für einen Gottesdienst zum Tag des offenen Denkmals, anschließend zum Verweilen und Erkunden. Zu Rundgängen durch diesen besonderen kubischen Bau und zu Fragen laden Pfarrerin Martina Egenlauf-Linner und Architekt Till Schweizer ein.
Seckenheim: Erlöserkirche von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Die 1869 fertiggestellte, neugotische Erlöserkirche lädt von 13 bis 18 Uhr zur Erkundung ein. Um 14 Uhr wird eine Kirchenführung jeweils für Erwachsene und für Kinder angeboten. Vormittags findet an diesem Sonntag kein Gottesdienst statt. Um 18 Uhr beginnt das Konzert „Wunder geschehen“ mit Jonathan Böttcher (Gesang und Gitarre), Tatjana Breitenstein (Gesang, Akkordeon, Glockenspiel) und Bruno Bischler (Percussion). hät/red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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