Tanzstück mit politischem Hintergrund
Viaduto im EinTanzHaus Mannheim
Mannheim. Am Freitag, 17. und Samstag, 18. November, 20 Uhr, ist im EinTanzHaus ein Tanzstück des Choreografen Renan Martins zu Gast. Viaduto folgt dem Konzept einer Party, um ein politisches Geschehen aufzuarbeiten: In Rio de Janeiro, Brasilien ist das Jahr 2013 von bedeutenden Ereignissen geprägt, eines davon ist der Abriss eines bedeutenden Bauwerks, des Elevado da Perimetral, eines Viadukts, das die wichtigsten Stadtteile mit der Peripherie verbindet. Renan Martins untersucht diesen Moment zusammen mit Frankão (Musik), um sich mithilfe der Party als Instrument des politischen Widerstands und als Praxis des Kollektivs miteinander zu verbinden. Seine Premiere feierte Viaduto 2021 in Portugal beim Festival Dias da Dança (DDD) im Auditório Municipal de Gaia.
Renan Martins (de Oliveira) ist ein brasilianischer Choreograf und Performer, der in Porto und Heidelberg lebt. Seinen künstlerischen Weg begann er als Schauspieler in Rio de Janeiro. 2006 zog er nach Europa, um zeitgenössischen Tanz zu studieren. Er absolvierte sowohl die SEAD (Salzburg Experimental Academy of Dance) als auch P.A.R.T.S (Performing Arts Research and Training Studios) und begann, seine eigene Arbeit als Lehrer und Choreograf zu entwickeln.
Im Jahr 2016 schuf er sein erstes abendfüllendes Stück „Let Me Die In My Footsteps“, das von Aerowaves zu einem der besten Werke des Jahres 2016 gewählt wurde. In den Spielzeiten 2015/2016 und 2016/2017 arbeitete er mit dem MESA Kollektiv, danceWatch und dem ALTA Theater in Prag zusammen. Im Sommer 2017 kam er nach Portugal. 2018 wurde er Mitglied der Kultur-Organisation Sekoia Artes Performativas, die ihn strukturell bei den Projekten „Episodes“, „Saturno, a Festa!“, „Lover’s Eyes“ und zuletzt bei „Viaduto“ unterstützt hat.
Parallel zu seiner choreografischen Arbeit wirkte er als Performer für Iztok Kovac, Marysia Stoklosa, Anne Teresa de Keersmaeker, Alexandra Waierstall, Ceren Oran, Daniel Linehan und Peter Savel. Seit 2013 ist er Mitglied von Damaged Goods/Meg Stuart, wo er in „Violet“, „Atelier III“, „Projecting [Space[“ und zuletzt „CASCADE“ in Zusammenarbeit mit Philippe Quesne auftritt. hät/red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.