Weitere Auszeichnung für Gemeinschaftsprojekt „Schwarzweissbunt“
Mannheim. Das soziokulturelle Theaterprojekt „Schwarzweissbunt“ wurde vom „Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt“ in Berlin als vorbildlich bewertet und im Rahmen des Wettbewerbs „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ mit einem Preis ausgezeichnet. „Schwarzweissbunt“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Mannheimer Abendakademie, dem Kunstkollektiv KM42 und dem Landesverband der Sinti und Roma in Baden-Württemberg.
„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung“, sagt Mathias Ludwig, stellvertretender Geschäftsführer der Mannheimer Abendakademie und Produktionsleiter des Projekts. Durch diese Anerkennung auf Bundesebene durch die Bundeszentrale für politische Bildung werde über die Grenzen Mannheims hinaus ein Zeichen für Vielfalt und gegen Rassismus im Alltag gesetzt. Zudem erfahre die kaum messbare Arbeit aller Beteiligten eine Wertschätzung.
Das Theaterstück, das im Juli 2022 in der Mannheimer Abendakademie uraufgeführt wurde, wurde bereits im Oktober mit dem Mannheimer Demokratiepreis in der Kategorie Sprache ausgezeichnet. Dieser Preis wird seit 2020 verliehen und wurde von einem Mannheimer Bündnis aus Kirche, Kultur, Schule und der Stadt initiiert. Im Mittelpunkt steht das gesellschaftliche Engagement zur Förderung und Wahrung der Demokratie. „Schwarzweissbunt“ wurde in diesem Zusammenhang als ein Projekt, das besonders die Sprache im Blick hat, vom Leibniz-Institut für deutsche Sprache (IDS) und dem Mannheimer Morgen prämiert. „Die mit den Auszeichnungen verbundenen finanziellen Ausschüttungen sind hilfreich, um Löcher zu stopfen, die durch eine Überzeichnung unseres Budgets zustande kamen“, zeigt sich Mathias Ludwig erleichtert.
Bekenntnis für Vielfalt und Verständigung
„Schwarzweissbunt“ erzählt Geschichten von Menschen in Mannheim, von alltäglichem Rassismus und von der Vielfalt in einer Stadt, in der rund 170 Nationen zusammenleben. An dem Gemeinschaftsprojekt waren mehr als 30 Menschen aus 13 Ländern beteiligt. Die Idee entstand 2020, damals vor dem Hintergrund der Ereignisse in Deutschland wie den Anschlägen in Hanau und Halle. Das Theater von Menschen für Menschen sollte zeigen, wie es den Mannheimern in ihrem alltäglichen Leben wirklich geht, vor allem, wenn sie nicht der vorherrschenden Norm zu entsprechen scheinen. Der Autor und Regisseur Stephan Rixecker vom Kunstkollektiv KM42 übernahm die künstlerische Leitung des Projekts. Über Monate wurden zahlreiche Interviews quer durch die Stadt und allen Bevölkerungsschichten mit über 80 Menschen geführt. Die Gespräche und Eindrücke fanden ihren Niederschlag nicht nur im Theaterstück, sondern wurden auch, sorgfältig redigiert und transkribiert, in einem begleitenden Buch gesammelt. Diese Geschichten einer Stadt, mit vielen Fotomotiven aus Mannheim, zeigen ein eindrückliches Bild über Vielfalt und Zusammenleben in der Quadratestadt.
„Mit dem Projekt Schwarzweissbunt bekräftigen wir, wofür wir stehen“, sagt Susanne Deß, Geschäftsführerin der Mannheimer Abendakademie, „wir glauben an Bildung als Verständigung zwischen Kulturen, Generationen und Geschlechtern. Ungeachtet der Herkunft und des sozialen Status“. ps
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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