Vorsicht im Rhein-Neckar-Kreis
Corona-Schocker und Polizei-Betrüger

Achtung Abzocke! Die Täter schlagen aktuell in Mannheim und im Rhein-Neckar-Kreis zu | Foto: cocoparisienne auf Pixabay
  • Achtung Abzocke! Die Täter schlagen aktuell in Mannheim und im Rhein-Neckar-Kreis zu
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Mannheim/Rhein-Neckar-Kreis. Unbedingt Vorsicht im Rhein-Neckar-Kreis!  Am Wochenanfang schlugen wieder unbekannte Täter in Mannheim und im Rhein-Neckar-Kreis zu. Am Montag sowie am Dienstag kam es im Stadtkreis Mannheim sowie im gesamten Rhein-Neckar-Kreis zu zahlreichen Telefonanrufen von mutmaßlichen Trickbetrügern.

Betrüger spionieren ihre Opfer am Telefon aus

In 19 Fällen wurde sofort die Polizei verständigt. Bei allen bekannten Fällen erkundigten sich die Täter nach den Vermögensverhältnissen ihrer Opfer oder forderten direkt hohe Bargeldsummen. Obwohl die Täter bei den Betroffenen teilweise unterschiedliche Notlagen vortäuschten und in ihrem Vorgehen variierten, erinnerten sich am Ende doch alle Betroffenen im Alter zwischen 60 Jahren und 93 Jahren an die bekannten Betrugsmaschen und reagierten richtig: Sie beendeten das Telefongespräch umgehend.

Achtung Einbrecher! Falsche Polizei aktiv

In sieben Fällen stellten sich die Trickbetrüger als angebliche Polizeibeamte vor, welche die Betroffenen über eine mutmaßliche Einbruchsserie in der Nachbarschaft informieren wollten. Angeblich wäre die Mithilfe der Betroffenen unbedingt erforderlich, damit die Einbrecherbande gefasst werden könne. Hierzu sollten die Betroffenen Angaben zu ihrer Wohnsituation und ihrem Vermögen machen. Alle Betroffenen erkannten den Betrugsversuch und informierten sofort die Polizei.

Bösartige Corona-Masche

In neun weiteren Fällen wandten sich die Täter als angebliche Ärzte an die Betroffenen. Sie gaben vor, dass sie stellvertretend für einen nahestehenden Angehörigen anrufen würden, der an dem Corona-Virus erkrankt sei und nun auf der Intensivstation einer umliegenden Klinik im Sterben liegen würde. Angeblich könne nur noch ein sehr teures Medikament den Tod verhindern. Die Trickbetrüger forderten in diesem Zusammenhang Geldsummen zwischen 5.000 und 50.000 Euro von ihren Opfern. Als die Betroffenen auflegen wollten, um sich zunächst bei der betreffenden Klinik und/oder der Polizei über die Richtigkeit der Aussage zu informieren, beendeten die Täter die Telefongespräche in allen neun Fällen von selbst. Zu einem Schadenseintritt kam es nicht.

50.000 Euro – Forderung nach Horror-Unfall

In drei weiteren Fällen im Rhein-Neckar-Kreis gaben sich die Trickbetrüger ebenfalls als falsche Polizeibeamte aus, täuschten diese Male allerdings die Notlage nach einem mutmaßlich schweren Verkehrsunfall vor. Angeblich habe ein nahestehender Verwandter einen Unfall verursacht, weshalb ihm nun eine Haftstrafe drohen würde. Lediglich durch die Bezahlung einer Kaution könne diese noch abgewendet werden.

Schock-Anruf bei Heidelbergerin

Auch bei einer 78-jährige Heidelbergerin meldeten sich die skrupellosen Täter. Gegen 14 Uhr am Dienstag, 28. September, klingelte das Telefon. Der Horror: Ihre Tochter soll einen furchtbaren Verkehrsunfall gebaut haben, so der angebliche Polizeibeamte am anderen Ender der Leitung. Nur durch die Bezahlung von rund 50.000 Euro könne die Tochter noch vor einer Haftstrafe bewahrt werden.
Die 78-Jährige Seniorin war der festen Überzeugung mit einem echten Polizisten zu sprechen, schenkte den Schilderungen der Betrüger zunächst Glauben. In einem dreistündigen Telefongespräch setzten die Trickbetrüger die Frau dann derart unter Druck, dass sie die 78-Jährige schlussendlich davon überzeugten, zu einer Bank zu gehen. Die Frau, die nach wie vor glaubte, durch das Bezahlen des Geldbetrags ihre Tochter vor einer Haftstrafe bewahren zu können, kam der Anweisung nach. Sie hob einen hohen vierstelligen Bargeldbetrag von ihrem Konto ab.

Erst nachdem der angebliche Polizeibeamte den Telefonhörer an seine Komplizin weiterreichte, die vorgab die Tochter zu sein, erkannte die 78-Jährige den dreisten Betrugsversuch. Sie beendete umgehend das Telefongespräch, ging auf keine weiteren Forderungen mehr ein und informierte sofort die Polizei. Zu einer Geldübergabe an die Täter kam es glücklicherweise nicht.

Kripo Heidelberg ermittelt

Das Betrugsdezernat der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg hat in allen genannten Fällen die weiteren Ermittlungen wegen des Verdachts des versuchten Betrugs aufgenommen.

Oma, mir ist was Schreckliches passiert!

  • Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen.
  • Beantworten Sie keine Fragen der Anrufer. Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
  • Rufen Sie die Person, die angeblich gerade am Telefon ist, unter der ihnen bekannten Nummer an und schildern sie den Sachverhalt. Wenn sie diese Person direkt nicht erreichen, rufen sie bei anderen Verwandten oder Bekannten an und berichten sie von dem Schockanruf. 
  • Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Verraten sie nicht, wo diese aufbewahrt werden und geben sie niemals etwas heraus. 
  • Ziehen Sie unbedingt eine Vertrauensperson hinzu und besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahestehende Personen. 
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an Ihnen unbekannte Personen.
  • Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, alarmieren Sie unverzüglich die Polizei. Das geht zu jeder Tages- und Nachtzeit unter der Nummer 110.

Polizeipräsidium Mannheim

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Autor:

Judith Ritter aus Lingenfeld

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