Mannheim-Waldhof
Mann bei Polizeieinsatz wegen häuslicher Gewalt gestorben
Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwalt-schaft Mannheim und des LKA Baden-Württemberg; Nachtrag zum Todesfall im Zusammenhang mit pol. Einsatz am 10. Mai 2022 in Mannheim
Stuttgart/Mannheim. Ein Familienstreit eskalierte. Am Dienstag, 10. Mai 2022, verstarb ein 31-jähriger in Mannheim während eines Polizeieinsatzes (siehe Meldung unten).
Zur Klärung der genauen Todesursache hat die Ermittlungsrichterin am Amtsgericht Mannheim eine Obduktion angeordnet. Das vorläufige Ergebnis der Rechtsmedizin Heidelberg liegt nach kurzer Zeit vor:
Die gezielte polizeiliche Schussabgabe in das Bein des 31-jährigen ist demnach nicht todesursächlich. Nach dem Ergebnis der Rechtsmedizin ist der Tod auf Herz-Kreislauf-Versagen und hohen Blutverlust zurückzuführen. Insbesondere eine Stichverletzung im Bereich des Schlüsselbeins führte zu massiven Blutungen. Diese Stichverletzung fügte sich der Verstorbene selbst bei.
Zur Absicherung der vorläufigen Obduktionsergebnisse wurden ergänzende Untersuchungen in Auftrag gegeben. Bis zur Vorlage der endgültigen Obduktionsergebnisse bedarf es voraussichtlich mehrerer Wochen.
Die Staatsanwaltschaft Mannheim und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg führen die Ermittlungen fort. ps/bas
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Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Mannheim und des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg; Todesfall im Zusammenhang mit polizeilichem Einsatz am 10. Mai 2022 in Mannheim
Mannheim / Stuttgart. Am Dienstag, 10. Mai 2022, kam es bei einem polizeilichen Einsatz im Stadtteil Mannheim-Waldhof zu einem Todesfall. Nach dem derzeitigen, frühen Ermittlungsstand soll sich das Geschehen wie folgt zugetragen haben:
Eine Nachbarin setzte wegen häuslicher Gewalt einen Notruf ab. Ein 31-Jähriger stritt sich mit seiner 55-jährigen Mutter. Im Zuge der Auseinandersetzung drohte der 31-Jährige, sich selbst zu töten, brachte sich selbst Schnitt- und Stichverletzungen bei und hielt sich mehrfach ein Küchenmesser an den Hals. Danach bat die Mutter eine Hausbewohnerin, die Polizei zu verständigen.
Die eingetroffene Streife des Polizeireviers Mannheim-Sandhofen musste die Wohnung gewaltsam betreten, da aus dieser Schreie zu hören waren. Die Einsatzkräfte versuchten den 31-Jährigen zu beruhigen und forderten ihn mehrfach auf, das Messer wegzulegen. Da er hierauf nicht reagierte, setzten sie ihr Reizstoffsprühgerät ein, um ihn zu überwältigen. Dies gelang nicht. In der Folge kam es zu einer gezielten Schussabgabe in das Bein des 31-Jährigen. Der Mann befand sich offenbar in einem psychischen Ausnahmezustand und wies mehrere, erhebliche Stich- und Schnittverletzungen auf, die er sich nach den bisherigen Erkenntnissen selbst zugefügt hatte.
Zwischenzeitlich hinzugekommene, weitere Einsatzkräfte leisteten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes und Notarztes Erste-Hilfe- und Reanimationsmaßnahmen. Doch auch die Maßnahmen des Rettungsdienstes konnten den Tod des 31-Jährigen nicht verhindern.
Zur Klärung der genauen Todesursache wurde durch die Ermittlungsrichterin am Amtsgericht Mannheim eine Obduktion angeordnet, die zeitnah erfolgen soll.
In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Mannheim übernimmt das Landeskriminalamt Baden-Württemberg die weiteren Ermittlungen, insbesondere mit Hinblick auf den polizeilichen Schusswaffengebrauch. LKA-BW/bas
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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