Flucht beginnt in Mannheimer Schwetzingerstadt
Tödliches Ende in Frankreich
Mannheim. Bis in die Nähe der französischen Stadt Nancy führten die Ermittlungen der Polizei wegen des Verdachts des räuberischen Angriffs auf Kraftfahrzeugführerin und des schweren Raubs. Im Zentrum der Fahndung stand ein 28 Jahre alter Mann, dessen Flucht in der Mannheimer Schwetzingerstadt begann. Laut Pressemitteilung der Polizei stieg eine 21-jährige Frau am Montagnachmittag, 5. September, gegen 16 Uhr in der Mannheimer Schwetzingerstadt in ihren geparkten Wagen, als plötzlich ein ihr unbekannter Mann die hintere Beifahrertüre öffnete und ebenfalls in das Fahrzeug stieg. Er bedrohte die Frau mit der Pistole und forderte sie auf, loszufahren und das Auto an einer Tankstelle in Mannheim zu betanken.
Danach wies er die 21-Jährige, die fortwährend mit einer Waffe bedroht wurde, an, die Fahrt unverzüglich und ohne Begleichung der Rechnung, in Richtung Autobahn fortzusetzen, heißt es in der Pressemitteilung. Die weitere Fahrt navigierte der 28-Jährige die Frau über die BAB 656 auf die BAB 5 bis zur Autobahnraststätte Hardtwald, wo er die 21-Jährige aus seiner Gewalt ließ und die Weiterfahrt mit dem geraubten Auto in Richtung Karlsruhe alleine fortsetzte. Die unverletzte junge Frau alarmierte über einen Angestellten der Raststätte die Polizei, woraufhin das Polizeipräsidium Mannheim in Zusammenarbeit mit dem benachbarten Polizeipräsidium Karlsruhe und dem Polizeipräsidium Einsatz umgehend eine Großfahndung nach dem Flüchtigen einleitete. Hierbei wurde unter anderem auch ein Polizeihubschrauber eingesetzt.
Schweren Unfall verursacht
Der flüchtige 28-Jährige fuhr indes weiter über die BAB 5 in Richtung Karlsruhe, wo er kurz nach 17 Uhr, nahe des Autobahnkreuzes Karlsruhe, einen schweren Verkehrsunfall mit mehreren beteiligten Fahrzeugen und einem Gesamtsachschaden von mehr als 20.000 Euro verursachte. Ein Ersthelfer, der zufällig an der Unfallstelle vorbeikam und seine Hilfe anbot, wurde daraufhin von dem unverletzten 28-Jährigen mit einer Pistole bedroht und seines Fahrzeugs beraubt. Den zuvor in Mannheim entwendeten und stark beschädigten Pkw der 21-Jährigen ließ der 28-Jährige wiederum am Unfallort zurück.
Noch vor Eintreffen der Polizei setzte der Tatverdächtige seine Flucht über die Autobahnen und schließlich über die Bundesgrenze in französisches Hoheitsgebiet fort. In den Abendstunden verursachte der 28-Jährige mit dem von der Unfallstelle geraubten Fahrzeug, nahe der Stadt Nancy in Frankreich, einen Verkehrsunfall, bei dem er frontal mit einem entgegenkommenden Pkw zusammenstieß. Der schwerverletzte 28-Jährige erlag noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen. Die Fahrzeuginsassen des unfallbeteiligten PKWs wurden leicht verletzt.
Die Staatsanwaltschaft Mannheim, die Staatsanwaltschaft Karlsruhe, das Kriminalkommissariat des Polizeipräsidiums Mannheim und das Polizeipräsidium Karlsruhe haben noch am Abend unter enger Einbindung des Gemeinsamen Zentrums der deutsch-französischen Polizei in Kehl die weiteren Ermittlungen übernommen. Diese ergaben, dass es sich bei dem 28-Jährigen mit deutscher Staatsangehörigkeit um einen Strafgefangenen handelte, der zuletzt in der Justizvollzugsanstalt Mannheim eine Haftstrafe im offenen Vollzug verbüßte. Zu Beginn der Tathandlungen, gegen 16 Uhr, befand er sich nach Angaben der Polizei im genehmigten Freigang. ps
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
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