Gerade jetzt unverzichtbar
25. Mannheimer Vesperkirche beginnt 9. Januar
Mannheim. Gerade in Zeiten der Pandemie ist sie unverzichtbar. Deshalb wird die 25. Mannheimer Vesperkirche in abgewandelter Form vom 9. Januar bis 6. Februar in der Citykirche Konkordien stattfinden.
Nach Auffassung des Leitungsteams aus Evangelischer Kirche Mannheim und Diakonischem Werk müsse man auf die Not und die steigende Armut durch Corona reagieren. „Diese Brücke darf nicht abreißen“, betont Dekan Ralph Hartmann beim Pressegespräch im Turmsaal der Citykirche, auf die Frage, ob es verantwortlich sei, aufgrund steigender Infektionszahlen, das Angebot bereit zu halten. „Es wäre unverantwortlich die Vesperkirche ausfallen zu lassen.“ Die Entscheidung sei „nach enger Rücksprache mit dem Gesundheitsamt der Stadt Mannheim“ gefallen.
Die Inflationsrate, die sich derzeit auf einem Rekordniveau halte, wie seit 30 Jahre nicht, wertet Hartmann als „beängstigend und alarmierend“ an. „Wir können die Menschen nicht in ihren kalten Wohnungen allein lassen“, betont er. Gerade in einer Zeit, in der manche Einrichtungen einige Angebote coronabedingt absagen würden, sei es Auftrag der Kirche für die Menschen die Tür zu öffnen. Neben der geistlichen Dimension habe die Vesperkirche schließlich auch eine politische Botschaft. „Deshalb lautet das diesjährige Motto unserer Predigtreihe auch ,Aufsehen’ in der Intention das Augenmerk auf die zu setzen, die die Pandemie noch ärmer gemacht hat.“
„Die Pandemie hat die soziale Schieflage von Familien drastisch verschlimmert, hier herrscht echte Not, gerade die mit kleinem Einkommen sind durch die Pandemie und die steigenden Lebensmittelpreise am meisten benachteiligt“, berichtete Diakonie-Direktor Michael Graf. Glücklicherweise habe man jüngst einer Familie helfen und über den Corona-Hilfe Fonds der Diakonie Baden die Stromkosten bezahlen können. Die sechsköpfige Familie beziehe coronabedingt zurzeit nur ein sehr geringes Einkommen, zudem sei ein Kind mehrfach schwerbehindert. Der Hilfebedarf sei besonders hoch. Lebensmittel und Kleidung erhält die Familie über den Diakoniepunkt Konkordien, der „kleinen Schwester“ der Vesperkirche.
Warmes Mittagessen vor Ort – To-go-Angebot
Nach wie vor wird es in der Citykirche Konkordien die Möglichkeit geben, dass Gäste vor Ort ihr warmes Mittagessen einnehmen können. Allerdings werde es wie beim letzten Mal weniger Sitzplätze geben als ursprünglich vorgesehen. „So können jeweils maximal 60 Menschen im Kirchenraum Platz nehmen“, informierte Pfarrerin Anne Ressel. Warmes Essen soll in zwei Schichten ausgegeben werden. Eventuell werden es bei größerem Andrang auch mehrere Schichten. Vor dem Essen sollen sich die Gäste in einem Wärmezelt registrieren und testen lassen. Das Zelt direkt neben der Kirche bietet außerdem die Möglichkeit, auf den Einlass in die Kirche zu warten. Ehrenamtliche werden nur unter Auflage der 2-G-Regel im Einsatz sein können. Welchen Nachweis die Gäste erbringen müssen, stehe derzeit noch nicht fest. Es sei aber davon auszugehen, dass die 2-G+ Regel auch hier greifen werde.
„Vielen Menschen sind gerade durch Corona in den Niedriglohnsektor gerutscht oder arbeitslos geworden. Diese Menschen in Zeiten wie diesen sozial zu isolieren, wäre unverantwortlich. Die Krise trifft die Armen und Kranken in unserer Gesellschaft am härtesten.“ betont Anne Ressel.
Benefizkonzerte der Vesperkirche
In der Reihe der traditionellen Benefizkonzerte feiert dieses Mal das SAP-Sinfonieorchester, präsentiert von der Heinrich-Vetter-Stiftung, seine Premiere. Es wird am 21. Januar 2022, 19 Uhr in der Christuskirche Werke von Giacomo Meyerbeer, Johann Strauß, Franz Schubert, Gioacchino Rossini spielen. Am 30. Januar, 17 Uhr, machen sich Künstler und Musiker mit einem Benefizkonzert unter dem Titel „Friends for Vesperkirche“ für die Beteiligten stark. Am gleichen Tag wird außerdem das Kurpfälzische Kammerorchester um 19 Uhr in der Christuskirche unter anderem Werke von Franz Xaver Richter, Asger Hamerik und Félicien David spielen.
Die 25. Mannheimer Vesperkirche wird am 9. Januar mit einem feierlichen Gottesdienst mit Oberbürgermeister Peter Kurz und Dekan Ralph Hartmann eröffnet. Die Predigtreihe „Aufsehen“ wird traditionell an jedem darauffolgenden Sonntag mit namhaften Rednern die Vesperkirche begleiten. gai/jela
Weitere Informationen:
www.vesperkirche-mannheim.de
Autor:Wochenblatt Redaktion aus Ludwigshafen |
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