Menschenkette für Solidarität in der Pandemie
Die schweigende Mehrheit sichtbar machen
Von Charlotte Basaric-Steinhübl
Mannheim. Für Montag, 10. Januar, um 18 Uhr ruft die Initiative „Uffbasse“ erneut zu einer friedlichen Menschenkette rund um das Mannheimer Rathaus auf. Bereits die letzten beiden Wochen setzten dort viele hundert Menschen ein Zeichen für Solidarität in der Pandemie. Dabei standen Jung und Alt, verbunden durch Schals, beieinander. Am 3. Januar führte diese Menschenkette einmal um das Rathaus herum, bis zum Paradeplatz und auf der anderen Straßenseite wieder zurück bis zu den Reiß-Engelhorn-Museen.
„Diese Menschen sind ein Symbol für die schweigende Mehrheit. Die meisten Menschen halten sich an alle Regeln, lassen sich impfen, bleiben zuhause, schützen sich und andere. Auch diese Mehrheit muss jetzt aufstehen und auf die Straße gehen, um sichtbar zu werden“, sagt Mit-Organisator und Grünen-Stadtrat Chris Rihm, der die Teilnehmerzahl auf 1000 Personen schätzte.
Seit einigen Wochen versammelten sich immer montags Kritiker der Coronapolitik, um zu demonstrieren. Allerdings taten sie dies, ohne die Versammlung ordnungsgemäß anzumelden, sondern liefen als „Spaziergänge“ getarnt durch die Stadt. Dabei hielten sie sich oft nicht an bestehende Regeln, wie beispielsweise die Maskenpflicht, lieferten sich mit der Polizei ein Katz-und-Maus-Spiel. Am 20. Dezember wurden bei einem dieser unangemeldeten Protestmärsche 13 Polizisten verletzt.
Seitdem wird mit der Initiative „Uffbasse“ auf friedliche Art - angemeldet, mit den Behörden abgestimmt und unter Einhaltung sämtlicher Regelungen - dagegen gehalten, am Montag, 10. Januar, um 18 Uhr bereits zum dritten Mal.
„Man kann Maßnahmen kritisieren und auch diskutieren. Wer aber mit Personen gemeinsam demonstriert, die offen Umsturzphantasien verbreiten, der macht sich mitschuldig an den Folgen und gibt der Aggression Auftrieb und Raum. Wer gar ,Frieden, Freiheit, Diktatur’ in Mannheims Straßen skandiert, scheint Anstand und jegliche Relation verloren zu haben und verwechselt Mannheim mit den Diktaturen dieser Welt.“ so Grünenstadtrat und Mit-Organisator Gerhard Fontagnier.
Wurde die Aktion noch von Grünen-Politikern initiiert, erfährt die Initiative mittlerweile eine breite Unterstützung. Mit dabei sind unter anderem Vertreter*innen aller demokratischer Parteien, von Verbänden, Vereinen, Kirchen und diversen anderen Institutionen. Die Liste ist abrufbar unter https://t1p.de/uffbasse-ma. Wer den Aufruf ebenfalls unterschreiben möchte, kann dies unter https://t1p.de/ma-uffbasse tun. bas
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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