Erwachsenenbildung: Delegation aus der Partnerstadt Chisinau in der Mannheimer Abendakademie
Mannheim. Es ist seit dem Amtsantritt Anfang August sein erster internationaler Kontakt in Mannheim und gleichzeitig, wie der Mannheimer Oberbürgermeister Christian Specht betont, ein für ihn besonders wichtiger. „Partnerschaft hat einen hohen Wert“, erklärt Specht, „sie ermöglicht gegenseitiges Verständnis, sie steht für Bürgerbeteiligung und den Aufbau demokratischer Strukturen“. Vor allem die Erwachsenenbildung sei ein wichtiger Beitrag nicht nur für ein erfülltes Leben jedes Einzelnen, sondern vor allem auch für das Vertrauen in staatliche Einrichtungen und habe da-mit eine hohe politische Bedeutung. „Einen guten Freund erkennt man in der Not“, sagt Angela Cutasevici, die stellvertretende Bürgermeisterin von Chisinau.
Mannheim habe der Partnerstadt in Moldawien schon oft geholfen und sich seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges als verlässlicher Partner bewährt. Vor allem die Aufnahme vieler geflüchteter Menschen aus der Ukraine konnte und kann mit der tatkräftigen Unterstützung aus Mannheim bewältigt werden.
Enge Zusammenarbeit in der Erwachsenenbildung
Die Mannheimer Abendakademie unterstützt und berät die Stadt Chisinau beim Aufbau eines Bildungszentrums für Erwachsene. Gemeinsam mit einer Delegation des Deutschen Volkshochschulverbandes (DVV) besuchte Geschäftsführerin Susanne Deß bereits Anfang Februar die Partnerstadt. In dem mehrtägigen Workshop ging es um Aufbau und Struktur eines städtischen Zentrums für Erwachsenenbildung. „Wir wurden mit offenen Armen empfangen“, berichtet Susanne Deß, „ich war und bin vom Mut und der Tatkraft der Menschen in Chisinau beeindruckt“. Um die Zusammenarbeit zu vertiefen und weiter voranzubringen, folgte jetzt der Gegenbesuch aus Moldawien.
Mittlerweile hat sich auch Chisinau einiges getan. „Wir haben bereits rund 700 Teilnehmende an unserem Bildungszentrum“, freut sich Natalia Zaiat, Leiterin des Zentrums. Dabei habe die Zusammenarbeit sehr geholfen. „Hier sind sie genau richtig“, betont auch Christian Specht. Die Abendakademie sei ein Leuchtturm in der Bildungslandschaft, weit über die Grenzen Mannheims hinaus. „Bildung vereint“, sagt Christian Specht und deswegen sei diese Zusammenarbeit auch wertvoll und richtungsweisend.
Gemeinsame Absichtserklärung von Bildungseinrichtungen unterzeichnet
„Besonders wichtig ist uns die Unterzeichnung einer Absichtserklärung für die weitere Zusammenarbeit“, sagt Susanne Deß. Das sei die wesentliche Voraussetzung für eine weitere und tiefergehende Kooperation. Diese Erklärung wurde am Donnerstag, 14. September, verabschiedet und unterschrieben. Der endgültige Vertrag zwischen der Abendakademie und dem neuen Bildungszentrum in Chisinau soll dann möglichst im Frühjahr 2024 feierlich besiegelt werden.
Ein Bildungszentrum für Menschen ab dem 15. Lebensjahr
Das neue Zentrum soll in der Hauptstadt von Moldawien allen Menschen ab dem 15. Lebensjahr die Möglichkeit geben, sich weiterzubilden. Dafür stellt die Stadt Räumlichkeiten zur Verfügung. „Unsere Aufgabe war und ist es, zu erarbeiten, wie diese Räume von den Kolleginnen und Kollegen in Chisinau mit Leben gefüllt werden können“, sagt Susanne Deß. Das bedeute, gemeinsam an Konzepten zu arbeiten, Inhalte festzulegen und die Struktur eines Bildungszentrums zu organisieren. Wichtig seien dabei vor allem zwei Dinge, so Deß. Zum einen müsse man genau schauen, was die Menschen in Moldawien tatsächlich brauchten und zum anderen müsse man den Verantwortlichen aufzeigen, wie sehr es sich lohnt, in Erwachsenenbildung zu investieren. „Die Botschaft, dass so etwas funktionieren kann, dass ein solches Bildungszentrum möglich ist, ist in Chisinau angekommen“, sagt Susanne Deß. In Chisinau leben rund 660.000 Menschen. Die Stadt Mannheim ist seit 1989 Partnerstadt der moldawischen Hauptstadt. Der Aufbau des Bildungszentrums wird vom DVV international finanziell unterstützt.red
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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