Pralles Programm am Tag des offenen Denkmals
Evangelische Gemeinden laden ein
Mannheim. „Ist wirklich alles so, wie es scheint?“ fragt das diesjährige Motto des „Tag des offenen Denkmals“. Am 12. September lädt der bundesweite Aktionstag dazu ein, analog und auch digital auf die Suche zu gehen nach Offensichtlichem und nicht immer Zugänglichem. Mit Ausstellungen und Turmbesteigungen, Orgelführungen und Konzerten, 360°-Rundgang, Podcasts und Video-Vorträgen gibt es in evangelischen Kirchen Mannheims viele Ein- und Ausblicke.
Hinauf auf den Turm, ran an die Orgel
Traditionell öffnet die Christuskirche am Tag des offenen Denkmals den Turmzugang und lädt zur Orgelführung ein. Ein zusätzlicher Schwerpunkt ist in diesem Jahr das Gedenken an Ernst Riegel, der am 12. September 1871 geboren wurde. Der Goldschmied und Bildhauer wurde 1900 auf der Weltausstellung in Paris mit einer Goldmedaille ausgezeichnet und 1906 an die Künstlerkolonie Darmstadt berufen. Er schuf unter anderem liturgischen Gerätschaften. Auch die Christuskirche ist im Besitz solcher „vasa sacra“ aus seiner Hand. Diese Exemplare sind derzeit in einer Ausstellung in Darmstadt zu sehen. In der Christuskirche ist Riegel mit einer Foto-Ausstellung und einem Video-Vortrag präsent. Das Programm geht beginnt um 11.30 Uhr mit einer Orgelführung mit Marion Krall und KMD Prof. Johannes Michel, um 12.30 Uhr gibt es eine Turmbesteigung, um 13.30 Uhr den Video-Vortrag „Ernst Riegel“ und nachmittags um 15 Uhr eine Orgelführung, um 16 Uhr Turmbesteigung, um 17 Uhr wieder den Video-Vortrag „Ernst Riegel“.
Pralles Programm rund um die Voit-Orgel
Der musikalische Tag rund um die „Königin der Instrumente“ gestaltet maßgeblich Kantorin Beate Rux-Voss. Er startet um 12 Uhr mit einer Matinee mit Oboe (Andreas Vogel) und Orgel (Beate Rux-Voss) eröffnet. Um 16 Uhr geht es um die romantische Voit-Orgel aus dem Jahr 1906, wenn Rux-Voss sich mit Orgelbaumeister Gerhard Lenter über dieses besondere Instrument unterhält. Dabei stellt Rux-Voss die CD mit Podcasts zur Orgel und zur Musik vor – Videos dazu sind auf der Gemeindehomepage zu sehen unter www.neckarstadtgemeinde.de. Um 17 Uhr gibt Kantorin Rux-Voss ein Konzert mit Mendelssohns Orgelsonaten. Den musikalischen Abschluss ab 19.30 Uhr bietet ein Programm mit Frauenchor (Frauenchor der Melanchthonkantorei) und Orgel.
Ausstellung, Turmbesteigung, Vortrag und Konzert
In Feudenheim laden die beiden denkmalgeschützten Kirchen der Gemeinde Feudenheim zur Besichtigung ein: Die Johanneskirche ist von 12-18 Uhr geöffnet. Dort finden zu jeder halben Stunde Führungen statt. Eine Andacht um 17.30 Uhr mit Prädikantin Ilse Gember beendet den Tag. In der Epiphaniaskirche wird im Anschluss an den Sonntagsgottesdienst (11 Uhr) um 12 Uhr die Ausstellung „Antependien und Paramente“ eröffnet. Von 13-15 Uhr gibt es die Möglichkeit, den Turm zu besteigen. Um 15 Uhr erläutert Dr. Werner Besier in einem Vortrag den „Werdegang der Kulturkirche – woher kommen wir, wohin gehen wir?“. Um 16 Uhr spielt das Quartett „Flaute Cantabile“ bei der Serenade unter dem Turm und um 17.15 Uhr erklingt ein Orgelkurzkonzert mit Claudia.
Virtueller 360°-Rundgang bis zu den Glocken
Vom Sofa oder von unterwegs aus die Gnadenkirche bis hinauf zum Glockenturm besuchen: das ermöglicht der virtuelle Rundgang, den die Gnadenkirche anbietet. Ihre spannende Entstehungsgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg als eine der so genannten „Notkirchen“ von Otto Bartning gehört ebenso dazu wie die Frage, warum die Altarparamente ausgerechnet aus Brasilien kommen. Wie die Orgel klingt und was auf den Glocken hoch oben im Turm steht, all das schildern eingebettete kurze Videos. Die Kirche, die nur einen Katzensprung vom Naherholungsgebiet Karlstern am Käfertaler Wald entfernt steht, kommt Interessierten so an jedem Orte nahe. Einblicke in die Kirche gibt es unter https://gnadengemeinde.ekma.de/360-grad/ dv
Foto: Johannes Vogt. (dv)
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
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