Sturmschäden an Kunsthalle Mannheim
Fassade muss komplett erneuert werden
- Dieses am 20. Juni 2017 gemachte Foto von der Befestigung des Metallgitters gibt einen Einblick in die komplexe Konstruktion der Fassade - und in den Aufwand, der zur Erneuerung notwendig ist. Das Gebäude ist aber nach Angaben der Kunsthalle sicher und der Ausstellungsbetrieb läuft normal weiter.
- Foto: Kunsthalle Mannheim
- hochgeladen von Christian Gaier
Mannheim. Im Februar hatten Winterstürme die Fassade der Kunsthalle Mannheim derart beschädigt, dass der Haupteingang vorübergehend verlegt werden musste. Was damals befürchtet wurde, hat sich jetzt bewahrheitet: Laut einem Gutachten müssen alle Faserzementplatten, die den Neubau verkleiden, demontiert und neu befestigt werden. Dazu muss auch das Metallgitter komplett entfernt werden. Diese Arbeiten werden frühestens im nächsten Jahr beginnen. Der Ausstellungsbetrieb läuft derzeit ohne Beeinträchtigung weiter, da die gesamte Fassade bereits von einer Gerüstbaufirma gesichert wurde, als erste Schäden festgestellt worden waren.
Erste vorläufige Einschätzungen des Gutachters hätten bereits im März ergeben, dass nicht nur einzelne Fassadenelemente Schwachstellen aufweisen, die direkt durch die Sturmböen betroffen waren. Diese Vermutung habe sich innerhalb der Prüfung bestätigt. „Uns ist es jetzt wichtig, einen Plan zu erstellen, nach dem wir ohne große Einschränkungen für unsere Besucher*innen die Montagearbeiten an der Fassade durchführen lassen können“, betont Kunsthallendirektor Johan Holten. „Durch die Covid-19-Pandemie war die Durchführung der Messungen für das Gutachten eine Herausforderung“, so Holten.
Die Fassade des Neubaus der Kunsthalle besteht aus zwei Komponenten, einem vorgehängten Metallgitter, dem sogenannten Mesh, und Faserzementplatten, die an einer Unterkonstruktion befestigt sind. Diese sogenannte vorgehängte hinterlüftete Fassade besteht aus mehreren Einzelkomponenten. Die Windböen, die im Februar aufgetreten waren, hatten einzelne Platten teils aus der Halterung gehoben und damit destabilisiert. Die Ursache liegt, laut Gutachten, am Zusammenspiel der einzelnen Fassadenkomponenten, die vom durch DIN 18202 definierten Standard abweichen. Diese Norm gebe Toleranzen im Hochbau vor. Nun müsse geklärt werden, welche am Bau beteiligten Gewerke die Verantwortung für die einzelnen Abweichungen zu tragen haben. Erst danach können die Montagemaßnahmen an der Fassade beginnen, heißt es in der Pressemitteilung der Kunsthalle. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist damit nicht vor Jahresende zu rechnen. gai/ps
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
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