Verein Kurpfalz feiert
Jubiläum und großes Bekenntnis zur Region
„Die tolerante Mentalität der Kurpfälzer ist geprägt durch die offene Landschaft und die mannigfaltige Zuwanderung, zu allen Zeiten. Den historischen Hintergrund hierfür will der Verein Kurpfalz mit seinen vielfältigen Aktivitäten ausleuchten und mit dazu beitragen, die Identifikation der Bevölkerung mit ihrer Region zu stärken“, so Heiner Bernhard zum Auftakt der Jubiläumsveranstaltung „75 Jahre Kurpfalz e.V.“ im voll besetzten Florian Waldeck Saal des Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museums (rem).
An dieser historischen Stelle begrüßte der Vereinsvorsitzende und ehemalige OB von Weinheim nicht nur Gäste aus allen Bereichen der Bevölkerung, angeführt von Mannheims Kulturbürgermeister Thorsten Riehle, sondern auch eine Reihe kompetenter Redner, vorgestellt von Ilvesheims früherem Bürgermeister Andreas Metz. Die Referenten des hochinteressanten Nachmittgags richteten aus unterschiedlichen Perspektiven einen Blick auf die ehemalige Kurpfalz, und es war Landrat Stefan Dallinger, der auch die Gegenwart der primär aus Südhessen, der Pfalz und Nordbaden bestehenden Metropolregion und deren Zukunft beleuchtete.
Zunächst aber konnte Metz mit Prof. Dr. Wilfried Rosendahl den Hausherrn und rem-Generaldirektor zum Pult bitten. Der begab sich auf die Spuren der ältesten „Kurpfälzer“ und belegte anhand von Funden und Geschichte die lange zurückreichende Besiedlung des hiesigen Raumes. Prof. Dr. Frieder Hepp, leitender Museumsdirektor des Kurpfälzischen Museums Heidelberg, befasste sich mit Friedrich V., dessen verkürzte Betrachtung als „Winterkönig“ er profund zurechtrückte. Prof. Dr. Hiram Kümper ließ es sich natürlich im Jubiläumsjahr „300 Jahre Carl Theodor“ nicht nehmen, an den kurpfalzprägenden Kurfürsten zu erinnern. Kümper, Inhaber der entsprechenden Professur an der Mannheimer Universität, merkte man an, wie gut er Carl Theodor kennt und wie sehr er dessen Wechsel an die Isar bedauerte, ja beklagte. Doch die Region entwickelte sich weiter, was Prof. Dr. Ulrich Nies, 30 Jahre am Mannheimer Stadtarchiv tätig und zuletzt Chef des „Marchivum“, mit der Geschichte der Industrialisierung in der Kurpfalz umfassend belegen konnte. Nach Landrat Stefan Dallinger, der auch die Zukunft der Kurpfalz in der Metropolregion Rhein-Neckar beleuchtete, schloss der stellvertretende Vorsitzende des Kurpfalzvereins, Alois Jöst, den festlichen Nachmittag ab. Der Ehrenpräsident der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald, dankte allen Referenten und auch dem bekennenden Kurpfälzer Kabarettisten Arnim Töpel. Er hatte die hochinteressanten Referate heiter und auch bedenkenswert verbunden und so mit für einen Nachmittag gesorgt, der als großes Bekenntnis zur Kurpfalz in die Annalen des Jubiläumsvereins eingehen wird. hat
BU:
Gestalteten einen großen „Kurpfalztag“ (v.l.) Andreas Metz, Alois Jöst, Wilfried Rosendahl, Frieder Hepp, Hieram Kümper, Stefan Dallinger, Arnim Töpel, Heiner Bernhard und Ulrich Nies. Bild: Kathrin Oeldorf
Autor:Hartwig Trinkaus aus Mannheim |
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