Kostümführungen zum 300. Geburtstag Carl Theodors
Mannheim. Er war der Popstar unter den Kurfürsten: Carl Theodor liebte Kunst, Kultur, Musik – und hat Mannheim zu einem Musentempel gemacht, der Wissenschaftler und Künstler magisch anzog. Am 10. Dezember jährt sich der Geburtstag Carl Theodors zum 300. Mal und schon jetzt lässt sich das Jubiläumsjahr erleben – unter anderem mit spannenden Kostümführungen durch Mannheim.
Carl Theodor (1724 bis 1799) hat sein Leben am Mannheimer Hof im Geist der Aufklärung gestaltet – und in vollen Zügen genossen. Im Barockschloss fördert er die Wissenschaft und die Künste. 1758 gründet er ein Kupferstich- und Zeichnungskabinett und lässt eine Galerie für rund 1.000 Kunstwerke errichten, mit Arbeiten der damals wichtigsten Künstler. Er initiiert die Mannheimer Akademie der Wissenschaften, beauftragt den Bau der Sternwarte und auch seine Sammelleidenschaft kennt keine Grenzen: Ende des 18. Jahrhunderts bilden rund 100.000 Bücher die berühmte Hofbibliothek.
In seiner Freizeit spielt Carl Theodor Flöte. Vielleicht ein Grund, warum ihm die Förderung der Musik eine Herzenssache ist. Das Hoforchester und seine Komponisten bilden die „Mannheimer Schule“ und bringen es als Wegbereiter der klassischen Konzert-Sinfonie zu Weltruhm. Auch der junge Wolfgang Amadeus Mozart ist ein Fan des Hoforchesters. Wie viele andere Talente zieht es ihn nach Mannheim, um am Hofe Carl Theodors Konzerte zu spielen und Inspirationen zu sammeln. Die „goldene" Mannheimer Carl Theodor-Ära endet erst 1777, als der Kurfürst seine Residenz nach München verlegen muss. Das hindert den Schauspiel-Liebhaber aber nicht daran, noch den Bau des Nationaltheaters zu ermöglichen, das ab 1782 in aller Munde ist – durch Friedrich Schillers Uraufführung der Räuber.
Das Leben Carl Theodors lässt sich nun bei Kostümführungen an den Sonntagen, 13. Oktober, 10. November und 15. Dezember hautnah erleben. Bei den Führungen nimmt ein authentisch kostümiertes Mitglied des Hofstaates höchstpersönlich mit auf eine spannende Reise in die Barockzeit. Die zweistündigen Touren, die an der Schlosskirche starten und am Mannheimer Marktplatz enden, erzählen von einem Vordenker, der vor 300 Jahren auf Zukunftskurs ging – und mit seinem Wissendurst und seiner Leidenschaft für Musik die Mannheimer DNA bis heute prägt.
Die Anmeldung zu den Führungen ist online unter https://www.visit-mannheim.de/erleben-entdecken/stadtfuehrungen sowie telefonisch (0621 493079 60), per E-Mail (tourismus@visit-mannheim.de) oder vor Ort in der Tourist Information möglich.red
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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