Neue Plattform in Jugendkirche SAMUEL
Luftbrücke ins Ungewisse
Mannheim. Keine Klubabende, keine Feste oder Konzerte: neue Menschen kennenzulernen, scheint schwierig unter den corona-bedingten Auflagen. Das Team der katholischen Jugendkirche SAMUEL in Mannheim hat daher nun eine Plattform geschaffen, die völlig fremde Menschen in Kontakt bringt. „Die kirchliche Jugendarbeit lebt von Beziehungen, deshalb ist jetzt viel Kreativität und die Bereitschaft zum Ausprobieren gefragt“, so der Mannheimer Jugendpfarrer Tobias Streit. Ein solches Experiment ist die neue Vernetzungsmöglichkeit „Luftbrücke ins Ungewisse“. Die Idee dazu hatte Leopold Kohlbrenner, der gerade sein Freiwilliges soziales Jahr im Haus der Jugend absolviert.
Raus aus der Komfortzone
Das Prinzip dieser „Luftbrücke ins Ungewisse“ ist einfach: Interessierte melden sich auf der Homepage der Jugendkirche www.jugendkirchesamuel.de an und bestimmen selbst, wie der Kontakt mit dem unbekannten Gegenüber aufgenommen werden soll – Messenger-Dienste oder E-Mail. Auch welche Art der Kontaktperson gewünscht ist, kann ausgewählt werden: Jugendliche/r oder geistliche Person (Priester oder Ordensmann/Ordensfrau). „Es wird oft davon gesprochen, dass die Corona-Krise auch eine Chance bietet. Klar kann eine solche Aktion keine Treffen mit Freunden oder ähnliches ersetzen, aber trotzdem kommt man, auch wenn man zuhause ist, aus seiner Komfortzone“, erklärt Kohlbrenner seine Idee, die er auch als Baustein hinsichtlich Kirchenentwicklung sieht.
Herausfordernder Gesprächsstoff
Damit der Kontakt zwischen den zunächst Fremden in Gang kommt und dann auch flüssig bleibt, bekommen die Tandempartner(-innen) in unregelmäßigen Abständen eine Challenge, also eine Herausforderung, die es gemeinsam zu erfüllen gilt. So durfte man beispielsweise vor Kurzem rausfinden, wer der Heilige Offo ist. Zugegebenermaßen eine schwierige Aufgabe, die aber für jede Menge Gesprächsstoff gesorgt hat.
Warum auch die Möglichkeit besteht, sich mit Priestern oder Ordensleuten vernetzen zu können, liegt für Kohlbrenner auf der Hand: „Gerade hier in Mannheim nehme ich die Jugend als sehr progressiv wahr, die oft mit Riten oder Regeln der Kirche aneckt. Ein Geistlicher kann erklären, warum man sich heutzutage noch für diesen so anderen Lebensstil entscheidet“. Er findet zudem und da pflichtet ihm das SAMUEL-Team bei: „Wann bekommt man schon Erfahrungen „aus erster Hand“ und kann sich so intensiv mit Kirche auseinandersetzen?
Große Resonanz auf neue Formate
Es sei eben alles in allem eine neue und spannende Art, Menschen kennenzulernen und der Aufruf: „Lasst uns alle eine ,Luftbrücke ins Ungewisse‘ bauen!“ hat große Resonanz gefunden, bestätigt das Team im Haus der Jugend: „Junge Menschen aus der ganzen Diözese nehmen bereits an der Aktion teil“. Weitere erfolgreiche Formate, die in den letzten Wochen entstanden, sind Livestreams an den Feiertagen aus der Mannheimer Jugendkirche über YouTube, das digitale Format „SAMUELTalk“ und nun die Aktion „Nachgefragt. schu
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
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