Ein Geben und Nehmen
Mannheimerin Gertrud Peters im Besuchsdienst aktiv
Von Christian Gaier
Mannheim. Der Besuchsdienst der Katholischen Kirchengemeinde St. Bonifatius in der Neckarstadt ist eine Gruppe Ehrenamtlicher, die alten Menschen zu besonderen Geburtstagen einen Glückwunsch überbringen, aber auch ohne besonderen Anlass gerne vorbeischauen. Gertrud Peters (76) engagiert sich schon seit 1985 im Besuchsdienst ihrer Kirchengemeinde. Es ist eine Aufgabe, die sie mit Freude erfüllt.
„Wir besuchen Geburtstagskinder an ihrem 75., 80. und 85. Geburtstag und danach jedes Jahr. Wir übergeben dann einen Gruß von der Kirchengemeinde und ein kleines Präsent. Alle Gemeindemitglieder, die älter als 85 Jahre alt sind, besuchen wir außerdem in der Adventszeit und überbringen dann den Weihnachtsgruß und ein kleines Präsent“, schildert Gertrud Peters. Aber es bleibt nicht immer bei den Besuchen aus besonderem Anlass. „Wenn man etwa bemerkt, dass jemand nicht mehr fit genug ist, um seine Einkäufe selbst zu erledigen, bieten wir an, das zu übernehmen, aber das ist jedem Mitarbeiter selbst überlassen, wann er das macht und wie oft er das macht. Das kommt auf die jeweiligen Möglichkeiten an“, sagt sie.
Einschnitt durch Corona
24 Ehrenamtliche, fast alles Frauen, engagieren sich im Besuchsdienst, dessen Leitung Gertrud Peters angehört. „Als ich damals angefangen habe, waren wir noch 60, aber es sind mittlerweile ja auch weniger Gemeindemitglieder“, beschreibt sie den Wandel. Während der Coronapandemie seien zudem neun Mitglieder ausgeschieden, „allerdings nicht nur wegen Corona, da waren auch Ehrenamtliche über 80 dabei“, berichtet sie. Für Peters, die als Krankenschwester und Unterrichtskraft in der Krankenpflegeschule im Theresienkrankenhaus arbeitete, und ihre Mitstreiterinnen, aber auch für die Jubilare der Kirchengemeinde war die Coronapandemie ein drastischer Einschnitt. „Wir waren schon seit zwei Jahren nicht mehr in einem Pflegeheim, konnten nur an der Pforte etwas abgeben“, erzählt sie.
Bei den Jubilaren, die noch in ihrer Wohnung leben, seien neun Monate lang keine Besuche möglich gewesen. Wo eine Telefonnummer bekannt war, habe man die Glückwünsche wenigstens telefonisch überbracht. Aber bei den Glückwünschen blieb es natürlich nicht, denn die Sehnsucht nach Kontakten und Gesprächen war in dieser Zeit besonders groß. „Kurze Gespräche waren eher die Ausnahme“, berichtet Gertrud Peters. Das galt dann auch später nach den ersten Lockerungen für die persönlichen Besuche, die mit Mundschutz und unter Beachtung der jeweiligen Hygienevorschriften stattfanden.
"Schöne Erlebnisse"
Gertrud Peters ist mit ihrem Engagement beim Besuchsdienst in die Fußstapfen ihrer Eltern getreten. „Dieses Ehrenamt gehört für mich als Christin einfach dazu. Ich habe das auch ein Stück weit von meinen Eltern aufgenommen, die sich ebenfalls in Besuchsdiensten engagiert haben“, blendet sie zurück. „Als ich damals angesprochen wurde, ob ich nicht in den Besuchsdienst gehen wolle, war klar, dass ich das machen würde“, sagt sie. Für andere da sein zu können, erfüllt sie mit Freude. „Ich denke, wir bekommen da aber auch viel zurück bei diesen Besuchen. Es ist einfach ein Geben und Nehmen und es tut einem selbst gut, wenn man erfährt, dass man erwartet wird. Das sind immer wieder schöne Erlebnisse“, betont Gertrud Peters.
Damit die Arbeit des Besuchsdienstes fortgeführt werden kann, seien neue Mitarbeiter stets willkommen. Wer Interesse hat, kann sich über die Telefonnummer 0621 30085-204 mit Gertrud Peters in Verbindung setzen.
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
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