Montagsfrauen des TV Friedrichsfeld und Turnerfrauen Ziegelhausen gemeinsam auf den Spuren von Boerne, Thiel und Wilsberg
Mannheim-Friedrichsfeld. Auch in diesem Jahr organisierten Uli Seck und Annette Krämer einen gemeinsamen Viertagesausflug für die Montagsfrauen des TV Friedrichsfeld und der Turnerfrauen aus Ziegelhausen.
Freitag morgens ging es mit Schary Busreisen aus Kaiserslautern mit Mirko, als Busfahrer, in Richtung Münster. Erste Station für ein gemeinsames Frühstück war der Mühlenbäcker in Montabaur. Weiter ging es nach Ascheberg-Davensberg ins Hotel Clemens-August. Die Zimmer waren schnell bezogen und man traf sich auf der Terrasse zum "Schützenfest", einem lebendigen Beispiel für westfälische Traditionen und Gastfreundschaft. Dabei galt es den Vogel "herunterzuschießen", der Hausherr Clemens-August gab die Einweisung, jedoch gestaltete sich das Treffen des Vogels für die ungeübten Schützinnen doch schwieriger als erwartet. Für den "besten" Schuss erhielt Kristin eine Trophäe in Form des Vogelflügels und die Schärpe mit der Aufschrift "Schützenkönigin".
Der Abend stand ganz im Zeichen des - leider verlorenen - EM-Fußballspiels Deutschland - Spanien. Am Anfeuern und Mitfiebern für die Deutsche Nationalmannschaft von Seiten der Frauen lag es nicht, dass das Spiel verloren ging.
Münster, bekannt für ihre historische Architektur, ihre Universität und ihre Rolle in der westfälischen Kultur, wurde am Samstag besucht. Besonders bekannt ist Münster auch durch zwei beliebte deutsche Krimiserien: "Tatort Münster" mit den Figuren Professor Karl-Friedrich Boerne und Kommissar Frank Thiel sowie "Wilsberg". Daher ging es mit Patrick Gurris bei einer Krimiführung auf die Spuren von Wilsberg, Boerne und Thiel. Interessant, spannend und kurzweilig war die Führung durch die lebendige, liebeswerte und 2004 als "lebenswerteste Stadt der Welt" ausgezeichnete Stadt im westfälischen Teil Deutschlands.
In den beiden Krimiserien spielt die Stadt eine bedeutende Rolle und bietet mit ihren malerischen Gassen, historischen Gebäuden und dem Prinzipalmarkt die perfekte Kulisse für die Krimihandlungen. Nach dem gemeinsamen Erkunden konnten sich alle noch individuell die Stadt, den Dom, den Samstagmarkt mit seinem beeindruckenden Angebot anschauen.
Zurück im Hotel ging es nach einer kurzen Pause gutgelaunt mit dem Clemens-August-Express in das Naturschutzgebiet Ascheberg-Davensberg, einem bedeutenden Gebiet für den Naturschutz und die Erholung und bekannt für seine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt. Es bietet Lebensraum für zahlreiche gefährdete Arten, sowohl Pflanzen als auch Tiere.
Für den dritten Tag hatten die beiden Organisatorinnen einen Besuch des Freilichtmuseums Mühlenhof geplant. Mit dem „Kiepenkerl", einer Symbolfigur für die Region Westfalen, ging es auf eine Reise in die Vergangenheit des ländlichen Westfalens mit zahlreichen historischen Gebäuden, einer Mühle, verschiedenen Werkstätten und Exponaten. Sonntags finden in dem Freilichtmuseum diverse Vorführungen wie Weben, Schmieden und Backen statt. Am Backhaus konnte man sich mit leckeren, frisch gebackenen Rosinenbrötchen stärken.
Kiepenkerle, waren übrigens vor allem im 18. und 19. Jahrhundert Wanderhändler. Sie zogen von Dorf zu Dorf und versorgten die ländliche Bevölkerung mit Waren. Sie trugen eine große Kiepe (einen geflochtenen Korb) auf dem Rücken, in dem die Waren wie Lebensmittel, Textilien und andere Gebrauchsgüter transportiert und verkauft wurden. Holzschuhe an den Füßen, einem robusten Hemd im regionaltypischen Blaudruck-Design, ein rotes Halstuch und dem Stock, auf den sich der Kiepenkerl stützen oder auch verteidigen konnte, waren die Händler unterwegs.
Schloss Nordkirchen war der zweite Anlaufpunkt am dritten Ausflugstag. Das Schloss ist ein beeindruckendes Barockschloss in der Gemeinde Nordkirchen und wird aufgrund seiner Größe und Pracht als "Westfälisches Versailles" bezeichnet. Das Hauptgebäude ist von Wassergräben umgeben und über Brücken zugänglich. Es besteht aus einem Haupttrakt und zwei seitlichen Flügeln und bei der Führung wurden die Prunkräume des Schlosses, darunter der beeindruckende Festsaal, reich mit Stuck, Fresken, besichtigt. Der Schlosspark, der nach französischem Vorbild gestaltet wurde, umfasst etwa 170 Hektar. Er wurde von Maximilian Friedrich Weyhe im 19. Jahrhundert neu gestaltet und verbindet barocke und englische Stilelemente. Das Schloss beherbergt heute die Fachhochschule für Finanzen Nordrhein-Westfalens, die hier Steuerbeamte ausbildet.
Zurück im Hotel und nach dem gemeinsamen Abendessen hatte Beate, Uli und Annette ein Kegelturnier auf der Kegelbahn organisiert. Mit viel Spaß, Freude und Jubel galt es verschiedene Spiele für sich zu entscheiden und so wurde die Siegergruppe und die Einzelsiegerin Gaby und zweite Siegerin Doris ermittelt und mit Pokal geehrt.
Montag Morgen hieß es Abschied vom Hotel Clemens-August, dem freundlichen und aufmerksamen Personal und vom Münsterland zu nehmen und Richtung Heimat zu fahren. Ein Stopp mit Führung im Weltkulturerbe Zeche Zollverein Essen stand noch auf dem Programm. Am 23. Dezember 1986 schloss die Zeche Zollverein als letzte von rund 290 Zechen in Essen, der ehemals größten Bergbaustadt Europas. Bereits am 16. Dezember 1986 war das einzigartige Ensemble der Bergbauarchitektur unter Denkmalschutz gestellt und auf diese Weise vor dem Abriss gerettet worden. Heute ist das UNESCO-Welterbe Zollverein ein herausragendes Beispiel für die Industriegeschichte und Architektur des Ruhrgebiets und ein bedeutendes Kultur- und Industriedenkmal. Das berühmte Doppelbock-Fördergerüst von Schacht XII, entworfen von den Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer, ist das bekannteste Wahrzeichen der Zeche Zollverein und wird als „Eiffelturm des Ruhrgebiets“ bezeichnet. Beim Gang durch das Industriedenkmal, kleineren Filmen und Einspielungen wurde den Besucherinnen ein Einblick in die Förderung und Weiterverarbeitung des schwarzen Goldes gegeben. Alle waren sich einig, das war schon ein sehr hartes Brot für die Arbeiter damals.
Eine Kaffeepause mit äußerst leckeren - von den Frauen aus Ziegelhausen - gebackenen Kuchen tröstet den bevorstehenden Abschied von diesem gelungenen Viertagesausflug. Uli und Annette hatten einen abwechslungsreichen, interessanten und wundervollen Ausflug organisiert und alle Teilnehmerinnen bedankten sich mit Applaus.
Für Mirko, den Busfahrer, war es die letzte Mehrtagesfahrt für das Busunternehmen Schary und diese Fahrt ein Sahnehäubchen, das ihm den Abschied versüßte. Vielleicht klappt es ja, dass er im nächsten Jahr die Montagsfrauen und Turnerfrauen wieder begleitet - dann geht es auf die Spuren von Rosi Mittermeier - auf die Winkelmoosalm.
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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