Performance mit schwerem Gerät auf der Brache am Messplatz
Mannheim. zeitraumexit beginnt die neue Spielzeit mit der performativen Bespielung von ungewöhnlichen Orten im Mannheimer Stadtbild. Unter dem Motto OFFROAD verlässt das Künstler*innenhaus die direkte Nachbarschaft, erstes Ziel ist die Brachfläche unweit des Neuen Messplatzes. Die Performance BAGGERN findet dort an drei Terminen Ende September statt. Am Freitag, 27. September, 17.30 Uhr, und am 28. September, 11 Uhr, und 15.30 Uhr, begibt sich Studio Urbanistan in einem Ballett für drei „Mütter“ in Baggern mit schwerem Gerät auf die Brache unweit des Neuen Messplatzes, um der Frage nach dem Platz von Eltern in der (Arbeits-)Welt auf den Grund zu gehen. Sie räumen ab, sie graben tief, sie schaufeln weg und schichten neu auf. Doch wer beackert hier eigentlich wen oder was?
Konstrukte von Mutterschaft, Momente der Überforderung, unsichtbare Care-Arbeit oder Kämpfe um Vereinbarkeit und Geschlechtergerechtigkeit huschen in O-Tönen über die Brache. Ungehörte Stimmen von Schichtarbeiterinnen, Selbstständigen und Vollzeitmamas, aus Ost- und Westdeutschland, Stadt und Land, jung und alt, alleinerziehend und Patchwork werden laut. Was ändert sich eigentlich, wenn man Kinder bekommt? Die Bagger machen stoisch ihre Arbeit, die „Mütter“ darin dürfen sich ausschreien, ihr Wut in erdiger Wucht rauslassen, schweigen, singen. Die O-Töne des Projekts stammen aus Sprachnachrichten sowie ausführlichen Interviews von und mit diversen Müttern, Elternteilen und Sorgeberechtigten.
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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