KinderVesperkirche in Mannheim
Ruth Würfel wechselt von Jugendkirche in Schuldienst
Mannheim. Stadtjugendreferentin Ruth Würfel, die die Etablierung einer evangelischen Jugendkirche im Stadtteil Waldhof und die dortige KinderVesperkirche mitaufgebaut hat, wechselt nach dem Sommer ganz in den Schuldienst. Wegen Corona fand ihre Verabschiedung in kleinem Kreise innerhalb der Evangelischen Jugend statt. Ab dem neuen Schuljahr unterrichtet sie an zwei Mannheimer Berufsschulen.
„Die Arbeit im Evangelischen Kinder- und Jugendwerk (EKJM) mit der Entwicklung immer wieder neuer Angebote hat mir viel bedeutet“, sagt Ruth Würfel. Zugleich war in den letzten Jahren bei ihr der Wunsch gereift, ihren Einsatz im Religionsunterricht zu intensivieren, der zu ihrem Dienstauftrag stets dazugehörte. „Mich mit jungen Menschen über Fragen rund um Religion und Glaube auseinanderzusetzen, bereitet mir viel Freude“, sagt Würfel. „Ich halte es für sehr wichtig, gerade diese Themen in den Schulen intensiv zu besprechen und den jungen Leuten Wissen und Perspektiven zu vermitteln“, ist Würfel überzeugt. „Auf den Unterricht und die Diskussionen mit den jungen Leuten in den Berufsschulen freue ich mich sehr“. Ab Mitte September unterrichtet sie an der Werner-von-Siemens und an der Heinrich-Lanz-Schule am Neckarufer.
Meilensteine gesetzt
Ausschließlich im Schuldienst aktiv zu sein, reize sie sehr, sagt Ruth Würfel. Doch das Umfeld der Jugendkirche werde sie auch vermissen. 2002 kam die Religionspädagogin und Stadtjugendreferentin nach Mannheim. Die Nutzung der Pauluskirche als Jugendkirche mit Angeboten für junge Menschen aus ganz Mannheim hat sie ebenso mitgestaltet wie die Konzeption der KinderVesperkirche, die 2008 erstmals in der Jugendkirche stattfand. „Wir wollten das Thema Kinderarmut in die kirchliche und in die kommunale Öffentlichkeit transportieren.“ Das sei seither gut gelungen, auch wenn Würfel sich noch mehr Sensibilität und konsistentere Unterstützung für betroffene Familien wünscht. Beglückend hingegen sei für sie, betont Ruth Würfel, wie viel im Kontext der KinderVesperkirche entstanden sei und gestemmt werden konnte, beispielsweise der Mittwochstisch für SchülerInnen aus dem Stadtteil oder gemeinsam mit dem Diakonischen Werk das freizeitgestaltende Projekt der Begleitpaten. Das alles sei nur durch ein starkes Netzwerk von Unterstützern und durch ein Team von verlässlichen Ehrenamtlichen möglich.
Zu den Unterstützern der ersten Stunde gehörte ganz wesentlich Udo Scholz von „Adler helfen Menschen e.V.“, den das Team der Jugendkirche schmerzlich vermisst. „Eine KinderVesperkirche ohne hin ist schwer vorstellbar“, sagt Ruth Würfel. Die Planungen, wie die KinderVesperkirche unter Corona-Bedingungen stattfinden kann, hat sie in den Anfängen mitbegleitet. Die Planungen sind noch in der Abstimmung. Wie die KinderVesperkirche im Spätjahr 2020 dann konkret stattfinden kann, wird sie mit großem Interesse verfolgen, aus der Berufsschule heraus. Ihren ersten Schultag als ausschließlich Religionslehrerin hat sie am 14. September. dv
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
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