Spende für Diako Mannheim
Tovertafel der Hopp-Stiftung hilft bei Demenz
Mannheim. Greifbares Glück in Mannheim: Die Klinik für geriatrische Rehabilitation am Diako Mannheim freut sich über eine Tovertafel der Dietmar Hopp Stiftung
Rund 1,6 Millionen Menschen in Deutschland sind laut Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft derzeit an Demenz erkrankt. Für die meisten Formen der Demenz gibt es keine Heilungsmöglichkeiten. Das Hauptziel der Behandlung liegt häufig darin, die Lebensqualität der Erkrankten und ihrer Angehörigen zu verbessern. Verbliebene Fähigkeiten werden trainiert, um das Selbstwertgefühl der Betroffenen zu stärken. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, bieten so genannte Tovertafeln, von denen die Dietmar Hopp Stiftung im Rahmen ihrer Förderaktion „Greifbares Glück – Menschen mit Demenz spielerisch aktivieren“ insgesamt 100 an gemeinnützige Einrichtungen in der Metropolregion Rhein-Neckar spendet. Ende Mai wurden die Einrichtungen bekanntgeben, die sich über ein Tovertafel-Paket freuen dürfen, so auch das Diako in Mannheim.
Die Chefärztin der Klinik für geriatrische Rehabilitation am Diako, Dr. Diana Franke-Chowdhury, ist überwältigt: „Neben dem kognitiven Förderaspekt steht auch der Bewegungsfaktor im Vordergrund, da einfache Hand- und Armbewegungen trainiert werden. Durch die soziale Interaktion und kleine „Erfolgserlebnisse“ entstehen außerdem positive Gefühle. Das ist wichtig, weil sich demenzkranke Menschen eher an Gefühle als an Fakten erinnern. Die Tovertafel wird eine sehr schöne und spannende Bereicherung für unsere Patienten sein.“
Der Begriff Tovertafel ist niederländisch und bedeutet Zaubertisch. Dabei handelt es sich um einen Beamer, der farbenfrohe Spiele auf einen Tisch projiziert, die auf kleinste Handbewegungen reagieren. Es gibt mehr als 30 Spiele mit unterschiedlichen Schweregraden, und laufend kommen neue hinzu, die gemeinsam mit Pflegekräften, Verhaltensexperten, Betreuern und Verwandten der potenziellen Anwendern entwickelt werden. Außerdem erforscht Tover kontinuierlich und gemeinsam mit externen Experten, ob die Spiele leisten, was sie versprechen, welchen Zielgruppen mit den Spielen geholfen werden kann und wie die Tovertafel innerhalb der Einrichtungen am besten eingesetzt wird. Ein Ergebnis der Studien ist, dass die Tovertafel unter anderem die Apathie durchbricht und körperliche Aktivität bei Menschen mit Demenz bewirkt und dadurch ihre Lebensqualität steigert.
Der Begriff Tovertafel kommt aus dem Niederländischen und bedeutet Zaubertisch. Dahinter verbirgt sich eine innovative Pflegetechnologie, die einfach einzusetzen ist: Eine Art Beamer wird mit einem Click-System an der Decke befestigt und projiziert Animationen auf einen Tisch oder den Fußboden. Die in verschiedenen Spielen übertragenen Bilder reagieren auf kleinste Bewegungen, so dass zum Beispiel Bälle hin und her gespielt werden, Laub zusammengeschoben oder ein Puzzle gelegt wird. Einige der Spiele beinhalten auch akustische Elemente, etwa kann durch die Berührung von Noten eine eigene Melodie entstehen. Das Miteinander der dementen Menschen mit Pflegepersonen, Familienangehörigen und anderen Seniorinnen und Senioren sorgt für Spaß, Freude und Kommunikation. Die Spiele rufen spontane Bewegungen und Gesten hervor und aktivieren kognitive Fähigkeiten. Die Idee zur Tovertafel entstand im Rahmen einer Doktorarbeit an der TU Delft und der Universität Amsterdam. Seitdem wird die Technologie stetig weiterentwickelt. Die Vorteile der Tovertafel sind therapeutisch und wissenschaftlich bewiesen: Sie soll die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege unterstützen und den Bedürfnissen der Menschen mit Demenz entsprechen. Deshalb werden regelmäßig Studien zu Menschen mit Demenz, zu ihrer Pflegeumgebung und zur Wirkung der Tovertafel durchgeführt. Dadurch kann eine neue Art der Betreuung mit Unterstützung digitaler Technik angeboten werden, die zur Zielgruppe passt. Studien zeigen unter anderem, dass die Tovertafel die Apathie durchdringt, Unruhe verringert, trübsinnige Stimmungen von Bewohnern durchbricht, die soziale Interaktion verstärkt und körperliche Aktivität stimuliert. ps
Weitere Informationen:
www.greifbares-glueck.de
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
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