Anschlag auf Mannheimer Synagoge
Unbekannter beschädigt Scheibe
Mannheim. Das Polizeipräsidium Mannheim führt aufgrund der aktuellen Lage intensivierte Objektschutzmaßnahmen an Jüdischen Einrichtungen im Präsidiumsbereich durch. In diesem Zusammenhang vernahm eine Streife am frühen Donnerstagmorgen, 13. Mai, gegen 0.15 Uhr an der Jüdischen Synagoge Mannheim einen dumpfen Schlag an der Rückseite des Gebäudes. Bei einer unverzüglichen Nachschau stellte sich laut Pressemitteilung der Polizei heraus, dass die Scheibe eines dortigen Fensters mit einem bislang unbekannten stumpfen Gegenstand beschädigt worden war. Im Zuge der sofort eingeleiteten Fahndung konnte in der Nähe der Örtlichkeit ein 20-Jähriger angetroffen werden. Er gab unter anderem an, die Tat bezeugt zu haben. Diesem zufolge soll der Täter ca. 20 Jahre alt sein, schwarze Locken haben und mit einer Jogginghose mit weißen Streifen bekleidet gewesen sein.
Der Staatsschutz des Polizeipräsidiums Mannheim führt unter Beteiligung der Kriminaltechnik die Ermittlungen. Hierbei wird auch die Rolle des angetroffenen Mannes weiter überprüft.Das Polizeipräsidium Mannheim hat aufgrund des Vorfalls die Präsenz an den Jüdischen Einrichtungen noch einmal erhöht.
Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, die Kriminalpolizei unter 0621 174-4444 zu verständigen oder sich an jede andere Polizeidienststelle zu wenden.
„Wir verurteilen die Sachbeschädigung an der Mannheimer Synagoge und damit die Beschädigung eines Gotteshaus auf das Schärfste. Unsere Stadt steht für das friedliche Zusammenleben unterschiedlicher Religionen, den interreligiösen Dialog und die interkulturelle Verständigung. Unsere Solidarität gilt der Jüdischen Gemeinde und ihren Mitgliedern. Eine Übertragung von äußeren Konflikten in unsere Stadt darf es nicht geben. Deshalb müssen wir unsere gemeinsamen Bemühungen eines gelingenden Zusammenlebens und den Mannheimer Weg des friedlichen Dialogs und des Austauschs auch in diesen Zeiten mit allen Kräften verfolgen", sagte Erster Bürgermeister Christian Specht, der sich am Donnerstagmorgen mit dem Polizeivizepräsidenten Siegfried Kollmar und der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Mannheim, Rita Althausen, vor Ort traf.
Polizeivizepräsident Kollmar, der aktuell die Dienstgeschäfte des Polizeipräsidiums Mannheim führt, ergänzt: „Wir ermitteln mit Hochdruck und stehen in engem und vertrauensvollen Austausch mit der Jüdischen Gemeinde Mannheim. Aufgrund des Vorfalls haben wir die bereits intensivierten Schutzmaßnahmen noch einmal angepasst und die Präsenzmaßnahmen rund um die jüdischen Einrichtungen im Präsidialbereich weiter verstärkt.“ Specht dankte der Polizei für Ihren Einsatz vor Ort und dafür, dass die Maßnahmen zum Schutz der Synagoge weiter intensiviert werden. ps
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.