Gespräch mit Stefanie Kleinsorge, Werner Holter und Claudia Jacobs am 27. Juni über aktuelle Kunst im Sakralraum
"Ziemlich beste Freunde?"
Mannheim. Kann eine Kirche zugleich Gebets- und Ausstellungsraum sein? Wie wirkt Kunst auf die Liturgie und was bedeutet das für die Kunst? Das sind nur einige der Fragen, die die Ausstellung WAS IST WAHR in der Mannheimer St. Bonifatius-Kirche (Friedrich-Ebert-Straße 34) noch bis 7. Juli aufwirft. Daher werden auch genau dort Stefanie Kleinsorge, Leiterin von Port25 Raum für Gegenwartskunst Mannheim, Pater Werner Holter SJ, ehemaliger Leiter der Kulturstation St. Peter in Köln, und Claudia Jacobs, Pfarrgemeinderatsvorsitzende der Kirchengemeinde Mannheim Neckarstadt, diese und weitere Fragen zusammen mit der Kuratorin der Ausstellung Isabelle von Marschall am 27. Juni um 19 Uhr unter dem Motto „Ziemlich beste Freunde? – aktuelle Kunst und Sakralraum“ diskutieren.
Die Ausstellungssituationen in dem Gotteshaus in der Mannheimer Neckarstadt unterscheidet sich fundamental von der, der gerne als „White Cube“ bezeichneten Ausstellungshäuser. Museen oder Galerien bieten in der Regel neutrale Hintergründe für die Kunst, die den einzelnen Arbeiten möglichst viel Raum geben, damit diese ihre spezifischen Eigenheiten entfalten und zugleich ein direktes Gespräch zwischen Betrachter und Kunst ermöglicht wird. Ganz anders ist das in einem Kirchenraum, der von einer wahren Fülle von Zeichen geprägt ist, Zeichen die in der Liturgie und ihren performativen Visualisierungen eine starke Wirkkraft entfalten können.
Sakrale Zeichen als Störfaktoren oder neue Deutungsebenen?
Diese Zeichenhaftigkeit der Liturgie und ihrer bildlichen Elemente, wie Altar, Taufstein oder auch Beichtraum, sind seit Jahrhunderten in ihren Grundelementen unverändert. Sie widersprechen damit jeder Vorstellung von Zeichenhaftigkeit in der Kunst der Moderne, sind aber zugleich über Jahrhunderte hinweg und bis heute prägend für die Entwicklung der Kunst. Sind diese Zeichen „Störfaktoren“ für die Kunst oder eröffnen sie die Möglichkeit zu weiteren Deutungsmöglichkeiten, die sonst nicht zugänglich sind? Verändern sich womöglich die sakralen Zeichen, oder werden sie in Frage gestellt? Und wie geht die Gemeinschaft der Gläubigen mit dieser Intervention in einem ihr vertrauten Raum um?
Die Ausstellungen umfasst die drei mit dem Kunstpreis der ErzdiözeseFreiburg 2019 prämierten Werke sowie alle nominierten Arbeiten. Die
Ausstellung ist täglich von 11 bis 17 Uhr, mittwochs bis 20 Uhr geöffnet. ps
Autor:Laura Seezer aus Mannheim |
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