Capitol bis September geschlossen – Im Sommer open air
Zu hohes Risiko
Mannheim. Verkehrte Welt: die Inzidenzzahlen fallen und in wenigen Tagen werden Kultureinrichtungen auch in Mannheim – zunächst nur Open Air – wieder öffnen können. Das Capitol wird nach eigenen Angaben aber nicht dazu gehören, sondern bis September seine Pforten geschlossen halten.
„Die jetzt durch die Landesregierung bekanntgegebenen Lockerungen in drei aufeinander aufbauenden Öffnungsschritten bedeuten für uns als private Kultureinrichtung, dass wir nur mit großen Verlusten öffnen könnten“, erklärt das Capitol in einer Pressemitteilung. Die Überbrückungshilfen würden zwar die Fixkosten des Veranstaltungshauses ausgleichen, allerdings sei der gesamte finanzielle Aufwand einer Veranstaltung durch Gagen, wie Technik, Auf- und Abbauhelfer, Übernachtungen und Catering das wirtschaftliche Risiko des Veranstalters. Die aus Sicht der Capitols verständliche Unsicherheit der Besucherinnen und Besucher, Karten für Veranstaltungen in Innenräumen zu buchen, trage jedoch nicht dazu bei, dieses Risiko zu minimieren, zumal zunächst einmal überhaupt nur 100 Menschen zugelassen seien.
Aus diesen Gründen hat das Capitol alle Veranstaltungen vor der Sommerpause zu verlegen beziehungsweise abzusagen und die geplanten Umbauarbeiten im letzten Bauabschnitt der Generalsanierung vorzuziehen. Allerdings wird das Capitol nach eigenen Angaben dennoch im Sommer präsent sein. In Zusammenarbeit mit dem Herzogenriedpark sei es gelungen, die //CIN//CIN// „wild & lokal“ Reihe in die Konzertmuschel zu verlegen. Auch im Park der Heinrich-Vetter-Stiftung werde das Capitol wieder zu Gast sein und zudem besteht die Hoffnung , mit dem „Jetzt Erst Recht“ Festival auch wieder die Seebühne bespielen dürfen.
Wie das ab September konkret aussehen werde, sei derzeit schwer sagen, weil noch nicht bekannt sei, Ob und wenn ja welche Vorgaben dabei einhalten werden müssen. Deshalb plant das Capitol zwar ohne große Abstandsregelungen, hat aber Teilbereiche gesperrt, um Ausweichsitzplätze anbieten zu können. Bei einigen Veranstaltungen sind Sitzplatzsperren zu den Nachbarplätzen vorgesehen.
Derweil läuft die Reihe der gestreamten Livekonzerte weiter. Bei der 40. Ausgabe des Livestreamkonzerts ROCKT zu HAUSE gibt es eine Änderung bei den Gästen: Anstatt des kompletten Saxophon- Quartetts Three Bees and a Bop wird „aus organisatorischen Gründen“ am kommenden Samstag nur ein Mitglied der Formation auf der Bühne stehen: Rebecca Senck.
Rebecca Senck wollt mit elf Jahren unbedingt Teil der Schul-Big Band werden und begann deshalb, Saxophon zu lernen. Vom Saxophon zum Jazz, vom Jazz zum Jazz-Gesang: Bald nahm sie Unterricht bei Alena Möller, Eva-Jeanette Izoubaz und Juliette Brousset und lernte gleichzeitig bei Frank Schäffer, sich selbst am Klavier zu begleiten.
Nach dem Abitur studierte sie mit dem Hauptfach Jazzgesang an der Hochschule für Musik Saar bei Anne Czichowsky und Barbara Barth. Rebecca Senck ist Teil unterschiedlicher Jazz- und Popformationen, darunter das Saxophonquartett Three Bees and a Bop, 4Jazz, Allstar Big Band und viele mehr. Sie stellt durch die Bandbreite ihrer Instrumente und verschiedener Genres immer wieder ihre Kreativität und ihre Freude an der Interaktion unter Beweis, heißt es in der Pressemitteilung des Capitols. Man darf gespannt sein. gai
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
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