Das richtige Verhalten bei einer Begegnung
Gartenschläfer im Winter

Die Gartenschläfer sind wie andere Winterschläfer kaum zu beobachten zu dieser kalten Jahreszeit  | Foto: Jiri Bohdal/BUND
  • Die Gartenschläfer sind wie andere Winterschläfer kaum zu beobachten zu dieser kalten Jahreszeit
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Natur. Gartenschläfer sind wie andere Winterschläfer in diesen Monaten nur sehr selten zu beobachten. Die kleine Schlafmaus hat sich in ihre Verstecke zurückgezogen und verbringt dort die kalte Jahreszeit. Doch manchmal entdecken Naturfreunde den kleinen Nager. Dann ist das richtige Verhalten wichtig, um sie nicht zu gefährden, so der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

„Der Gartenschläfer ist ein Überlebenskünstler. Als Winterschläfer sind sie optimal angepasst an die nahrungsarme Zeit. Sie fressen sich im goldenen Herbst ein dickes Fettpolster an und drosseln in der kalten Jahreszeit ihren Stoffwechsel so weit, dass sie monatelang ohne Nahrung überleben können“, erläutert Mechthild Klocke, BUND-Projektleiterin des Schutzprojekts „Spurensuche Gartenschläfer“. Wer einen Gartenschläfer im Winterschlaf entdeckt oder sogar versehentlich gestört hat, sollte das Tier und sein Nest nicht berühren und unbedingt am Ort belassen. Die Störung des Winterschlafs bedeutet einen erheblichen Energieaufwand für das Tier. Fettreserven können dann unter Umständen nicht mehr bis zum Frühling reichen. Auf keinen Fall dürfen winterschlafende Gartenschläfer einfach ins Freie gesetzt werden, da dies vermutlich ihren Tod bedeutet.“

Gartenschläfer sind als Wildtiere durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Nur in Ausnahmefällen, wenn es nicht möglich ist, das Tier vor Ort zu belassen, darf unter Einbeziehung der Unteren Naturschutzbehörde eingegriffen werden. Sachkundige Hilfe bieten der BUND oder regionale Wildtierstationen. „Die beste Hilfe für Gartenschläfer und andere Winterschläfer ist deshalb ein naturbelassener Garten, der im Herbst reichlich Nahrung und im Winter viele sichere Verstecke wie Baumhöhlen oder Steinhaufen bietet“, so die BUND-Expertin weiter. In einigen Regionen nutzen Gartenschläfer auch Nistkästen.

Bei milderen Temperaturen können Gartenschläfer ab und zu auch putzmunter angetroffen werden. Solche Pausen im Winterschlaf sind normal und bei gesunden Tieren unproblematisch. Direkte Hilfe brauchen die Winterschläfer nur, wenn sie krank oder deutlich geschwächt sind. In der Regel ziehen sie sich wieder in ihr Winterquartier zurück, sobald die Temperaturen wieder sinken.“

Im Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ untersuchen BUND, Justus-Liebig-Universität Gießen und Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung auch das Verhalten der Gartenschläfer im Winter. Obwohl die Schlafmaus eine heimische Art ist, war sie bislang kaum erforscht. Gleichzeitig gehen ihre Bestände vielerorts dramatisch zurück. Die „Spurensuche Gartenschläfer“ möchte deshalb Antworten finden, wie dem Gartenschläfer geholfen werden kann, passende Schutzmaßnahmen entwickeln und direkt umsetzen. Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbrauchersicherheit gefördert.

Um dem Gartenschläfer zu helfen, erhält man oder schafft Versteckmöglichkeiten mit Höhlenbäumen, Wildsträuchern und Steinhaufen. Auch Lebensräume wie Streuobstwiesen sollten erhalten bleiben. Außerdem sollte man die Regentonnen abdecken, um Gartenschläfer vor dem Ertrinken zu schützen. Auf Rattengift in Gärten sollte verzichtet werden. ps

Autor:

Jessica Bader aus Mannheim

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