Hilfe für Mannheimer Opfer von Gewalt
Gewaltambulanz ist jederzeit erreichbar
Mannheim. Gewaltsame Übergriffe sind in unserer Gesellschaft Alltag und die jährlich in den Kriminalstatistiken berichteten Zahlen beispielsweise zu häuslicher Gewalt, Kindesmisshandlung oder sexueller Gewalt zeigen deren hohe Relevanz. Betroffene leiden oft jahrelang unter den Folgen und mitunter an massiven Einschränkungen in ihrem sozialen und beruflichen Leben. Um der Gewalt etwas entgegensetzen zu können, ist es wichtig, Klarheit über das tatsächlich Geschehene zu bekommen und Gewaltopfer frühzeitig zu erkennen. Eine rechtsmedizinische Untersuchung und Beweissicherung ermöglichen dies. Erlittene Verletzungen werden dabei fachgerecht dokumentiert und Spuren, die eine Täterschaft beweisen können, gesichert. Kommt es später zu einem Strafverfahren, so ist das Vorliegen solcher Beweise oft dafür entscheidend, ob es zu einer Verurteilung kommt. Zudem können geeignete Hilfsangebote vermittelt werden, wodurch ein wirksamer Schutz vor weiterer Gewalt möglich wird.
Gewaltambulanz hilft jeder Person
Die Heidelberger Gewaltambulanz versorgt seit 2011 von Gewalt betroffene Menschen aller Altersgruppen und jeglicher Herkunft aus dem gesamten Bereich Nordbaden und Heilbronn. Die Gewaltambulanz bietet eine rund um die Uhr erreichbare Möglichkeit an, Verletzungen nach gewaltsamen Übergriffen dokumentieren und Spuren sichern zu lassen. Die Untersuchungen können nach Absprache an verschiedenen Orten stattfinden, zum Beispiel in Kliniken oder Arztpraxen, sowie auf Polizeistationen und weiteren Orten. Eine vorgängige Anzeige oder Kontaktaufnahme mit der Polizei ist nicht erforderlich. Im Fall solcher „verfahrensunabhängiger“ Untersuchungen kann die untersuchte Person selbst darüber verfügen, was mit den erhobenen Befunden und Spuren geschieht. In der Regel werden letztere für ein Jahr aufbewahrt, auch längere Fristen sind möglich. Sowohl die Untersuchung als auch die Spurensicherung sind für Betroffene kostenlos. Erreichbar ist die Gewaltambulanz zu jeder Zeit unter der Telefonnummer 0152/54648393. Melden können sich alle Betroffenen, Angehörige, behandelnde Ärztinnen und Ärzte, Jugendämter, Pflegepersonal, Polizei, Staatsanwältinnen und -anwälte, Strafverteidigerinnen und -verteidiger und weitere Personen. Wichtig ist eine frühzeitige Kontaktaufnahme, da viele Spuren und Befunde rasch – oft innerhalb weniger Stunden – verloren gehen und später nicht mehr gesichert werden können. ps
Autor:Laura Braunbach aus Neustadt/Weinstraße |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.