Vier Pfoten für Clara - Tiergestützte Begleitung für Familien mit erkrankten Kindern
Mannheim. Ab sofort steht Familie Martin neben einem Ehrenamtlichen auch noch Therapiehund Tyson zur Seite – möglich macht das ein neues Projekt beim Kinder- und Jugendhospizdienst Clara, das unter dem Namen „Vier Pfoten für Clara“ im Januar an den Start ging.
Tom, der jüngste Sohn der Familie Martin müsse sich oft sehr zurücknehmen, erzählt seine Mutter. Seine zwölfjährige Schwester Cleo ist seit ihrer Geburt schwerstmehrfachbehindert und benötigt rund um die Uhr eine umfassende Versorgung. Ein Grund, warum die Familie seit nunmehr drei Jahren durch den ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Clara in Mannheim unterstützt und durch eine ehrenamtliche Begleiterin wöchentlich entlastet wird. „Für Tom waren die Besuche der Ehrenamtlichen bisher eine absolute Bereicherung. Dass es nun aber ab sofort auch das Angebot eines Besuchs durch Hund Tyson gibt, bereitet ihm sehr viel Freude.“, sagt seine Mutter.
Tiere sind Co-Therapeuten
„Wir sind unendlich dankbar um das Angebot“, sagt Josefine Lammer, Leiterin von Clara. Im September letzten Jahres begann das Pilotprojekt „Vier Pfoten für Clara“ und seit Januar ist klar, dass eine finanzielle Unterstützung durch die Freiherr von Ulner’sche Stiftung für die nächsten zwei Jahre gesichert sei, sagt sie.
Ob Stopptanz oder Ballspiele, der fünfjährige Tom macht mit Hund Tyson alles gemeinsam. „Tiere sind Meister der nonverbalen Kommunikation und gehen wertfrei in den Kontakt. Sie erreichen Menschen oft schneller und stärken nicht nur das Selbstwertgefühl, sondern auch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten“, erzählt Iris Weber aus ihrer Arbeit als Coach. Knapp eine Stunde ist Iris Weber mit Tyson in den Familien und begleitet das Programm. „Tiere sind dabei meine Co-Therapeuten“ ergänzt sie. Genau das richtige für Familien in belastenden Lebenssituationen. Am Ende jeden Besuchs bei der Familie Maier ist Tom glücklich und freut sich schon aufs nächste Mal, erzählt seine Mutter.
Clara seit über 15 Jahren
14 Frauen und fünf Männer unterstützen als Ehrenamtliche derzeit Familien in ihrem Alltag und ihrer Freizeit – beides unbeschwert und reichhaltig zu gestalten, ist sehr herausfordernd und häufige Arzt-, Krankenhaus- und Therapiebesuche nehmen viel kostbare Lebenszeit in Anspruch. Als ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst begleitet Clara in Mannheim und Umgebung Familien, deren Kind schwer und/oder lebensverkürzt erkrankt ist seit über 15 Jahren.
Auch bei schwer erkranktem oder sterbendem Elternteil sowie nach Verlust eines nahen Zu- oder Angehörigen werden Kinder und Jugendliche und junge Erwachsene von Clara unterstützt. Daneben berät der Dienst Kindergärten, Schulen und weitere Einrichtungen in der Auseinandersetzung mit Abschied, Sterben, Tod und Trauer.
Weitere Informationen über Clara, dem Ökumenischen Kinder- und Jugendhospizdienst Mannheim, unter: www.kinderhospizdienst-mannheim.de, telefonisch unter: 0621 28000 351 oder per E-Mail an: oek.kinderhospizdienst.mannheim@diakonie.ekiba.de hät/red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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