Superbike Weltmeisterschaft
Bautista verteidigt seinen WM-Titel
Das Saisonfinale im spanischen Jerez de la Frontera schrieb viele Geschichten und alle diese Geschichten haben ihren Hauptdarsteller.
Alvaro Bautista
Der spanische Titelverteidiger kam mit einem solch großen Punktevorsprung nach Jerez daß ihm bereits ein 14. Platz in einem der beiden Rennen genügt hätte um seinen Herausforderer, den türkischen Yamahapiloten Toprak Razgazlioglu, in die Schranken zu weisen. Doch Bautista ist ein Racer und als solcher ist er auf dem 4,423 Km langen Kurs im Süden Spaniens in beiden Rennen und dem Super Pole Race offensiv und siegessicher an den Start gegangen - und hat alle 3 gewonnen! In Rennen 1 am Samstag Nachmittag ging Bautista von der Pole Position aus ins Rennen, übernahm vom Start weg die Führung und konnte nach 20 Runden einen lupenreinen Start-Ziel Sieg verbuchen der ihm die erfolgreiche Titelverteidigung des Superbike WM-Titels einbrachte. Hinter dem alten und neuen Weltmeister kamen die beiden Piloten ins Ziel die mit dem Spanier zusammen die beiden letzten Jahre in der Superbike Weltmeisterschaft dominierten - Toprak Razgazlioglu / Yamaha (2. ) und Jonathan Rea / Kawasaki ( 3.). Im Super Pole Race ging zunächst der Schweizer Dominique Aegerter an die Spitze, doch bereits in Runde 2 war der Weltmeister wieder in Front und holte sich den Sieg vor dem starken Aegeter und Johnny Rea der, ohne es zu wissen, damit seinen letzten Podestplatz für " sein " Kawasakiteam holten konnte. Nach den aufregenden und dramatischen 20 Runden in Rennen 2 kann man vor Bautista nicht oft genug den Hut ziehen. Obwohl der Titel verteidigt war und Ducati die große Meisterfeier schon vorbeireitet hatte lieferte sich Bautista mit Razgatlioglu bei dessen letztem Rennen für Yamaha einen Kampf auf Biegen und Brechen, mit unzähligen Ausbrems- und Überholmanövern um auch diese Rennen, wenn auch mit Hilfe der Rennleitung, für sich zu entscheiden. Bei der Zieldurchfahrt hatte der Türke 3/100 Sekunden Vorsprung vor dem Spanier, da er jedoch in der letzten Kurve (!) die Tracklimits überschritt wurde er dem Reglement zu Folge um einen Platz zurückversetzt - damit lautete der Zieleinlauf des letzten Rennens der SBK-WM 2023 - Bautista vor Razgatlioglu und Aegerter.
Toprak Razgatlioglu
Der Türke in Diensten von Yamaha unternahm alles um bei seinem Abschiedsrennen den " Blauen " nochmals einen Sieg zu bescheren. Was er zusammen mit Bautista in Rennen 2 aufführte war Rennsport der Extraklasse oder wie es Bautista nach dem Rennen beim Siegerinterview sagte : " Er fuhr extrem hart und offensiv - aber jederzeit fair ". Den Sieg für Yamaha verhinderte letztendlich die Überschreitung der Streckenbegrenzung von Razgatlioglu in der letzten Kurve vor dem Ziel um wenige Zentimeter, doch auch mit Rang 2 und der Vizeweltmeisterschaft hat der Türke bewiesen dass er zur absoluten Weltspitze bei den Superbikes gehört, eine Tatsache die sein zukünftiger Arbeitgeber BMW sicherlich gerne hören wird.
Jonathan Rea
Der 6- fache Superbike-Weltmeister saß das letzte mal auf (s)einer Kawasaki , seinen Weg wird der Ire im nächsten Jahr bei Yamaha fortsetzen. Mit einem 3. Platz im Superpole Race verabschiedete sich Johnny Rea auf seine Art von dem Team mit dem er seit 2015 in der Superbike-WM fährt und 6 Titel für die " Grünen " holen konnte. Rea ist mittlerweile der erfolgreichste Superbikepilot in der WM und hat Größen wie Carl Fogarty oder Troy Bayliss an Siegen und Titeln überholt. 119 Siege und 243 Podestplätze ist eine Rekordmarke die lange Zeit Bestand haben wird.
Philipp Öttl
Der Sohn von eh. 125 ccm Vizelweltmeister Peter Öttl hat sich prächtig in der Superbikeszene etabliert und in Jerez eine seiner besten
Leistungen gezeigt. Platz 6 in Rennen 1, Platz 7 im Super Pole Race und ebenfalls Platz 7 in Rennen 2 haben nochmal kräftig WM Punkte für den Go Eleven Ducati Privatfahrer in der WM-Wertung eingebracht. In der Endabrechung erreicht er damit Platz 15. Allerdings hat Öttl für 2024 noch keinen neuen Vertrag für die Superbike Serie in der Tasche nachdem Andrea Ianonne seinen Platz bei Go Eleven einnehmen wird. Öttl zeigt im letzten Saisondrittel starke Leistungen und hat sich auch in Jerez für einen Platz in der WM aufgedrängt, allerdings sind die Fahrerplätze für 2024 größtenteils bereits vergeben. Es wäre dem einzigen deutschen Permantstarter in der Superbike-WM zu wünschen auch im nächsten Jahr dabei zu sein nachdem ja auch in der MotoGP, Moto3 und Moto2 kein Deutscher im nächsten Jahr am Start sein wird.
Text : Hartmut Reuschel
Bilder : moto-foto , Ducati
Autor:Hartmut Reuschel aus Mannheim |
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