Pfingstcamp des VfR Mannheim unter Corona-Bedingungen
Betreuung der besonderen Art
Mannheim. Es war eine Mammutaufgabe, die der VfR Mannheim während der Pfingstferien zur Durchführung des für die Kinder anvisierten Fußball- Camps zu bewältigen hatte. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte es dieses Mal kein klassisches business as usual geben. Vielmehr musste ein organisatorischer Kraftakt vollzogen werden, um diese Veranstaltung überhaupt durchführen zu können. Aber mit viel Herzblut und Leidenschaft ist es Klaus Daniel, Lars Andersson und dem VfR- Freiwilligen- Team gelungen, den zahlreichen Kindern ein paar schöne Stunden in diesen bizarren Zeiten zu schenken. Das angedachte Konzept zur Einhaltung der Hygieneregeln ging perfekt auf und verursachte keinerlei Komplikationen.
Zunächst mussten die Eltern ihre Kinder abgeben und deren Namen in die Listen eintragen. Das Betreten des Geländes war jedoch aufgrund der behördlichen Maßnahmen nur den Heranwachsenden gestattet. Desinfektion wurde in jeder einzelnen Sekunde des Camps groß geschrieben: „Wir hatten ein Altersspektrum zwischen 4 und 12 Jahren. Von daher musste zu Beginn erstmal erläutert werden, wie korrektes Hände desinfizieren funktioniert“, so Daniel. Es waren aber nicht nur die Hände der Kinder, die sich in einem klinisch reinen Zustand befanden, sondern auch alle Spielgeräte, die in regelmäßigen Abständen mit viren- und bakterientötender Flüssigkeit beträufelt wurden. Ein weiteres Wort, das in diesen Tagen Hochkonjunktur hat, war Mindestabstand. Hier zeigten sich die Blau-Weiß-Roten sehr kreativ. Gymnastikreifen, die in der Schule vorzugsweise für das Hula-Hoop Spiel verwendet werden, dienten als Grenzziehungen, um einen zu nahen körperlichen Kontakt der Kids zu unterbinden: „Das hat alles einwandfrei funktioniert“, betont Daniel.
Auch das Mittagessen, bereitgestellt vom Schifferkinderheim, brachte seine pandemiebedingten Besonderheiten mit sich. An diesen Tagen war nun einmal Disziplin gefragt und das sonstige dicht gedrängte Stürmen auf die Speisen somit nicht möglich. Markierungen wurden gezogen, um größere Ansammlungen auf engstem Raum zu vermeiden. Dazu durften den Kindern das Besteck nicht direkt in die Hand gegeben werden. Messer, Gabel und Löffel wurden stattdessen feinsäuberlich desinfiziert und in Servietten verpackt, ehe es die hungrigen Kicker aufnehmen durften. Die größte Leistung der Betreuer ist es aber vielleicht gewesen, den Spaß am Fußball und die komplizierten Rahmenbedingungen unter einen Hut zu bekommen. Hier war viel Kreativität gefragt: „Wir haben kind- und altersgerecht in Zehner- Gruppen trainiert und verschiedene Spielstationen aufgebaut“, erläutert Daniel „somit konnten wir Sorge tragen, dass die Abstände gewährt und die Kinder trotzdem in Bewegung blieben“. Während die eine zehnköpfige Schar Übungen im Dribbling durchführte, fokussierte sich die andere beispielsweise auf das Passspiel. Schlussendlich ist es in angepasster Form tatsächlich geglückt, alle Übungen und Spiele durchzuführen, die in diesen Camps ursprünglich auch vorgesehen sind. Die Kinder waren trotz einem kontaktlosen und von Mindestabstand geprägten Fußball unendlich dankbar, endlich wieder auf dem Platz zu stehen, das Leder an den Stiefeln zu spüren und auf das Tor zu schießen.
Weiter geht es in den Sommerferien. Auch dort bietet sich für alle Kinder, Schülerinnen und Schüler wieder die Chance, an einem vom VfR organisierten Camp teilzunehmen. Geplant sind fünf Veranstaltungen, darunter eines speziell für Mädchen. Auch Kinder mit Fluchthintergrund und sozialer Benachteiligung haben dank der Zusammenarbeit mit dem Deutschen Olympischen Sportbund, dem badischen Sportbund und der Stadt Mannheim, im Rahmen des DOSB Stützpunktes "Integration durch Sport" im VfR Nachwuchszentrum die Möglichkeit, schöne Tage zu erleben. mk
Termine, Infos und Anmeldung unter www.vfr-mannheim.de/jugend/fussballcamps
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
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